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Schöne Autos – Damen: Die Fotografen der Autoszene bleiben beharrlich bei den tradierten Bildern.

Foto: APAWU HONG

Der italienische Sportwagenerzeuger Ferrari feierte am Mittwoch ein gelungenes Debüt an der Wall Street. Kurz nach Eröffnung des Handels verzeichnete die Aktie ein Plus von fast 15 Prozent auf 60 Dollar. Das Papier war für 52 Dollar ausgegeben worden, was einer Bewertung von etwa 9,8 Milliarden Dollar (8,6 Mrd. Euro) entspricht und notierte am Abend auf 56 Euro.

Der Sportwagenbauer Ferrari traf mit seinem Börsengang schon im Vorfeld auf großes Interesse bei Investoren. Obwohl die Ferrari-Aktien vor dem Börsenstart stark überzeichnet waren, beschloss Ferrari, beim Ausgabenpreis nicht das oberste Preissegment zu übersteigen.

Der italienische Luxuswagenhersteller bringt 17,18 Millionen Aktien auf den Markt. Bei einem Preis von 52 Dollar wird der Börsengang dem Autobauer 893,4 Mio. Dollar einbringen. Wegen der Option der Banken, weitere 1,17 Millionen Aktien zu kaufen, kann Ferrari mit zusätzlichen Einnahmen in Höhe von 18,8 Mio. Dollar rechnen. Die gesamten Erlöse kommen dem Mutterkonzern zugute. Später soll Ferrariabgespalten werden.

Aufsehen im Vorfeld

Der bevorstehende Börsengang des legendären italienischen Sportwagenbauers Ferrari an der Wall Street hat für jede Menge Aufsehen geführt. zu. die Investmentbank UBS hat die Luxusschlitten – eine rote F12 Berlinetta und ein blaues California Cabrio – vor ihrem New Yorker Hauptquartier aufgefahren. Passend sozusagen zur "Road Show", wie die Marketingkampagnen vor Börsengängen im Finanzjargon heißen.

Die Papiere werden unter dem passenden Kürzel RACE – zu Deutsch: Wettfahrt – an der New York Stock Exchange gehandelt. Sergio Marchionne, Vorstandchef der Muttergesellschaft Fiat Chrysler (FCA) und Ferrari-Präsident in Personalunion, verfolgt mit der Platzierung an dem renommierten Aktienmarkt große Ziele. Bisher hält FCA 90 Prozent an Ferrari. Der Rest gehört Piero Ferrari, Sohn des legendären Firmengründers Enzo Ferrari (1898-1988), der einst mit dem "Cavallino rampante", dem sich aufbäumenden Pferdchen, das vielleicht bekannteste Markenzeichen Italiens schuf und in seiner Heimat eine Kultfigur ist.

Nun sollen neun Prozent der FCA-Papiere den Anlegern angeboten werden, mit der Option, ein weiteres Prozent zu kaufen. Die Papiere werden in einer Preisspanne zwischen 48 und 52 US-Dollar angeboten, eine knappe Milliarde Dollar (880 Mio. Euro) könnte da zusammenkommen.

Die restlichen 80 Prozent bleiben bei Fiat Chrysler – erst einmal, denn Anfang 2016 sollen sie dann an die FCA-Aktionäre verteilt werden. Dann wird jeder Fiat-Kleinaktionär Anteilseigner an der Nobelmarke, von der 2014 nur 7255 Stück die Werkstore in Maranello verließen. Jedes Jahr strömen Liebhaber aus aller Welt in die Kleinstadt südlich von Enzo Ferraris Geburtsort Modena, um sich das Ferrari-Museum anzuschauen oder zu Preisen ab 70 Euro aufwärts pro zehn Minuten selber eine Runde mit einem der Flitzer zu drehen. (APA/Reuters, 21.10.2015)