Kaum haben wir uns nach Jahren des erbitterten Widerstands mit allerlei schwarz-orangem Halloween-Spuk abgefunden (am Weihnachtsmann kiefeln wir noch), müssen wir schon wieder umlernen. Eine launige Presseaussendung eines sogenannten Dating-Portals klärt uns darüber auf, was die heurigen "Halloween-Scharfmacher" sind. Wenn man Halloween kulturhistorisch korrekt abgespeichert hat, dann muss man da doch meinen, dass die Leuteln offenbar auf Geister, Zombies und Skelette abfahren, oder? Wäre ja kein Wunder in diesen Zeiten.

Ist aber ein Fehlschluss: Denn Halloween wird – zumindest in der freien sexuellen Wildbahn – heute offenbar als eine Art vorgezogener Fasching begangen. Angeblich regt Halloween zum Aufpeppen der faden Beischlaftracht auf, man kostümiert sich. Was die "Scharfmacher" sind, ist allerdings eine herbe Enttäuschung. "Polizist" und "Schulmädchen". Weit haben wir's gebracht.

Das Interview mit einem "Sexologen", das uns zu dieser erregenden Mitteilung angeboten wird, ersparen wir uns. Wir wissen schon noch, worum es da geht. Frauen sind übrigens noch fader als Männer: Bei ihnen liegt der Arzt an zweiter Stelle, bei Letzteren wenigstens die Teufelin. Dafür glänzt das starke Geschlecht für die Vorliebe der Stellung "Grabräuber". Dabei wird ein toter Mann durch eh schon wissen wie zum Leben erweckt. Frau guha rät: schlafen lassen. (Gudrun Harrer, 20.10.2015)