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Die Zeltstadt in der Salzburger Alpenstraße gehört der Vergangenheit an, sie wird abgebaut.

foto: apa/gindl

Salzburg – Die rund 220 Asylwerber, die teilweise schon seit Monaten in der Zeltstadt bei der Polizeidirektion in der Salzburger Alpenstraße ausharren, sind Dienstagnachmittag übersiedelt. Der Großteil wurde in der adaptierten Sporthalle im Stadtteil Riedenburg untergebracht. Nach der Übersiedlung werden nun die Zelte an der Alpenstraße abgebaut, womit in Salzburg keine Asylwerbenden mehr in Zelten wohnen müssen. Für die Flüchtlinge in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim wurden bereits winterfeste Container aufgestellt.

Bahnhofsgarage bleibt Notquartier

Die Bahnhofsgarage – seit Wochen Anlaufstelle für Flüchtlinge, die nach Deutschland weiterwollen – wird allerdings ein Notquartier bleiben. Das Flüchtlingsnotquartier soll winterfest werden. Dazu hat am Dienstag die Salzburger Parkgaragen-Gesellschaft als Eigentümerin der Liegenschaft ein entsprechendes Bauansuchen eingereicht. Um die Garage auch bei Minusgraden erträglich zu gestalten, müssen die Zu- und Abfahrtsrampen mit provisorischen Toren verschlossen werden. Die Beheizung der Tiefgarage soll über eine mobile Heizzentrale erfolgen, die im Nahbereich der Garagenausfahrt positioniert wird, heißt es in dem Ansuchen.

Fest stehe jedenfalls, dass die Bahnhofstiefgarage auch nach einer "Aufrüstung" mit Toren und Beheizung mangels natürlicher Belichtung und Belüftung nur für die kurzfristige Notversorgung von auf die Weiterreise wartenden Flüchtlingen geeignet sei, heißt es von der Stadt Salzburg. Die Garage könne daher im Konzept des Landes zur Vorbereitung von Quartieren für den Fall, dass Deutschland die Grenzabfertigung einstellt, keinesfalls eingerechnet werden.

Erstaufnahmezentrum am Gaisberg nicht fertig

Kritik kommt von der Stadt am schleppenden Ausbau des Erstaufnahmezentrums im ehemaligen Hotel Kobenzl am Gaisberg. Derzeit würden in der ehemaligen Autobahnmeisterei teilweise mehr als 100 Asylwerber, die in den Erstaufnahmezentren keinen Platz finden, aus humanitären Gründen mitversorgt. Das Erstaufnahmezentrum stehe wegen noch nicht abgeschlossener Umbauarbeiten noch immer nicht in voller Kapazität zur Verfügung. (Thomas Neuhold, 20.10.2015)