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Geringe Profitabilität, hohe Problemkredite: Das sind laut Bankenaufsehern der EZB die drängendsten Probleme der europäischen Institute.

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Frankfurt – Die Banken im Euroraum haben nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) immer noch zu viele notleidende Kredite in ihren Bilanzen. Zu den großen Herausforderungen der Branche gehöre zudem die schwache Profitabilität, sagte die oberste EZB-Bankenaufseherin, Daniele Nouy, am Montag vor einem Ausschuss des Europaparlaments in Brüssel. "Banken müssen nach wie vor mit einem Niedrigzinsumfeld zurechtkommen und einer ungleichmäßigen wirtschaftlichen Erholung."

Die Bankenaufseherin rechnet damit, dass die intensive Überprüfung der Geldhäuser (SREP) im späteren Jahresverlauf abgeschlossen wird. Die Kapitalanforderungen für die Großbanken für 2016 würden etwas höher ausfallen als im vergangenen Jahr – etwas 30 Basispunkte im Schnitt. Ein zusätzlicher Puffer liege bei rund 20 Basispunkten. Zudem sagte Nouy, die Auswahl der Banken für den 2016 geplanten europaweiten Bankenstresstest müsse noch von der Aufsichtsbehörde EBA in London genehmigt werden.

Seit Herbst 2014 ist die EZB direkt für die Aufsicht der größten Banken im Euroraum zuständig. Der neue sogenannte Einheitliche Aufsichtsmechanismus (SSM) setzt sich aus der EZB und den nationalen Aufsichtsbehörden der Länder der Währungsunion zusammen.

EZB dürfte in Malta weiter abwarten

Die EZB wird nach nahezu einhelliger Einschätzung von Volkswirten an diesem Donnerstag zunächst noch mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen abwarten. Präsident Mario Draghi dürfte auf der auswärtigen Sitzung in Malta jedoch deutlich machen, dass die EZB falls nötig handlungsbereit sei.

Vor allem Hinweise auf eine künftige Ausweitung des milliardenschweren Wertpapierkaufprogamms dürften beachtet werden. Sorgen machten der Notenbank zuletzt die sehr schwache Preisentwicklung und die Abschwächung der Konjunktur in den Schwellenländern. (APA/Reuters, 19.10.2015)