Bern – Durch die Klimaerwärmung weiten sich die Tropen seit den 1980er-Jahren aus. Schon frühere Verschiebungen des nördlichen Tropengürtels führten zu einer Reihe von Dürren, wie eine neue Studie von Berner Klimatologen nun zeigt.

Zwischen 1945 und 1954 verursachte demnach eine Reihe von trockenen Sommern in Mitteleuropa Totalausfälle der Ernte. Auf diese Trockenheit folgten später wieder feuchte Sommer. Dagegen verzeichnete der Sahelraum im selben Zeitraum regelmäßig Niederschläge und wurde 30 Jahre später von einer tödlichen Dürre heimgesucht.

Forscher der Universität Bern berichten nun in "Nature Geoscience", dass diese klimatischen Extremereignisse zusammenhängen. Ihnen zufolge wanderte der gesamte tropische Gürtel zwischen den 1940er und den 1970er-Jahren südwärts – und verursachte in diesem Zeitraum Dürren. Die Forscher vermuten, dass sowohl kühlende Aerosole auf der Nordhalbkugel als auch Veränderungen im Ozean zu dieser Verschiebung beigetragen haben.

Seit den 1970er-Jahren habe ein neuer Trend eingesetzt: Der tropische Gürtel dehne sich aus, und die Trockenzonen wanderten polwärts. Mit der zunehmenden Klimaerwärmung erwarten die Forscher eine weitere Verschiebung der Trockenzonen. So bringen sie etwa die Dürren in Australien mit der Ausweitung des Tropengürtels in Verbindung. (APA, 19.10.2015)