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US-Außenminister Kerry zu Besuch in Madrid.

Foto: AP/White

Madrid – Mit einem neuen diplomatischen Vorstoß wollen die USA die politischen Bemühungen zur Lösung des Syrienkonflikts wieder in Gang bringen. Außenminister John Kerry sagte am Montag in Madrid, er werde sich in einigen Tagen in Europa mit seinen Kollegen aus Russland, der Türkei, Saudi-Arabien und Jordanien treffen.

Bei den Gesprächen sollten Optionen erörtert werden, die zu einem politischen Wechsel in Syrien führen könnten. Im russischen Außenministerium hieß es, der Vorschlag Kerrys werde geprüft.

Kerry auf Europatour

Bereits vergangenen Woche verlautete Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, er plane ein Treffen mit US-Außenminister John Kerry in Deutschland. Der israelische US-Botschafter Ron Dermer sagte dem Nachrichtensender CNN am Freitag, Kerry wolle mit Netanjahu über die eskalierende Gewalt in Israel und den Palästinensergebieten sprechen. Netanjahu wird am Mittwoch von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel empfangen. Aus israelischen Diplomatenkreisen hieß es, dass die Einzelheiten des Treffens zwischen Kerry und Netanjahu aber noch ausgearbeitet würden.

Kerry war am Freitag zu einer mehrtägigen Reise nach Europa aufgebrochen, die ihn nach Mailand, Madrid und Paris führt. Vor dem Abflug hatte der US-Außenminister gesagt, er wolle "in den kommenden Tagen" auch in den Nahen Osten reisen. Die Spannungen zwischen Palästinensern und Israelis hatten zuletzt wieder deutlich zugenommen. Bei den jüngsten Angriffen von Palästinensern starben seit Monatsbeginn sieben Israelis. Auf palästinensischer Seite gab es fast 40 Tote.

Kampfeinsätze

Russland unterstützt mit Luftangriffen die syrische Armee in dem seit mehr als vier Jahren andauernden Bürgerkrieg. Ziel sind nach russischen Angaben der Islamisten-Miliz IS. Demnach richten sich die Kampfeinsätze nicht gegen andere Gegner von Präsident Bashar al-Assad, die von den USA unterstützt werden. Allerdings wurden nach Angaben der Opposition und westlicher Staaten vorwiegend Gebiete bombardiert, die nicht unter Kontrolle der IS sind. Bei den Bemühungen um eine Lösung des Syrienkonflikts scheiden sich die Geister an der Person Assads und dem russischen Engagement. (APA/Reuters, 19.10.2015)