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Präsident Xi Jingping macht sich Sorgen um die chinesische Wirtschaft.

Foto: reuters/lee

Peking – Chinas Wachstum hat sich im dritten Quartal erneut verlangsamt. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs in den vergangenen drei Monaten nur noch um 6,9 Prozent, gab das chinesische Statistikamt am Montag bekannt. Damit legte das Wachstum so langsam zu wie seit sechs Jahren nicht mehr.

Die erneut schwachen Zahlen hatten sich in den vergangenen Wochen angekündigt, nachdem China mehrfach düstere Konjunkturdaten vorgelegt hatte. Im September waren die Exporte um 8,8 Prozent eingebrochen, die Importe sanken sogar um 17,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat – ein Zeichen, dass die Geschäfte auch für europäische Unternehmen in China nicht gut laufen.

Jahresziel schwer zu erreichen

Zunehmend schwierig wird es für China nun, bis Jahresende das angestrebte Wachstumsziel von rund sieben Prozent zu erreichen. Im Vorquartal hatte das Wachstum noch genau sieben Prozent betragen. Allerdings rechnen Analysten damit, dass das BIP im letzten Quartal des Jahres wieder leicht anzieht, weil die Regierung Konjunkturhilfen beschlossen hat, die erst dann Wirkung zeigen werden. Im vergangenen Jahr war China um 7,4 Prozent gewachsen – so langsam wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr.

Chinas Führung hatte bereits am Wochenende vor übertriebenen Erwartungen gewarnt. "Wir machen uns Sorgen um die chinesische Wirtschaft", sagte Präsident Xi Jinping in einem Reuters-Interview. Ministerpräsident Li Keqiang sprach von Schwierigkeiten, das Wachstumsziel zu erfüllen. Der für 2015 angepeilte BIP-Anstieg sei angesichts der globalen Abkühlung nicht einfach zu erreichen. (APA, 19.10.2015)