Budapest – Nachdem Ungarn in der Nacht auf Samstag seine Grenze zu Kroatien für Flüchtlinge de facto geschlossen hat, fühlt sich die Regierung durch den Erfolg ihrer Maßnahme bestätigt. "An der ungarischen Südgrenze ist die Ankunft illegaler Migranten praktisch zum Erliegen gekommen", sagte Regierungssprecher Zoltan Kovacs am Sonntag in der südwestungarischen Stadt Nagykanizsa.

Keine Zwischenfälle

Seit der Grenzschließung zu Kroatien und der vorübergehenden Einführung von Kontrollen an der Grenze zu Slowenien sei es zu keinen Zwischenfällen gekommen, so Kovacs. Das belege, dass die Maßnahmen funktioniere, die man im Sinne des Schutzes der ungarischen und damit der EU-Grenzen getroffen habe.

870 Flüchtlinge kamen vor Schließung

Wie György Bakondi, Chefberater von Premier Viktor Orbán, bekannt gab, kamen am Samstag trotzdem 870 Flüchtlinge nach Ungarn. 859 von ihnen kamen allerdings unmittelbar nach Mitternacht, kurz bevor die Grenze völlig dichtgemacht worden sei.

An der serbisch-ungarischen Grenze seien zudem am Samstag acht Flüchtlinge von der Polizei gefasst worden, zwei an der slowenischen Grenze und einer bei einer Schleierfahndung. (APA, 18.10.2015)