Betanews hat einen Screenshot des Startmenüs mit App-Vorschlag veröffentlicht.

Screenshot: Betanews

Microsoft will ein neues Feature im Startmenü einführen, das für eine Kontroverse sorgt. Nutzer, die den neuen Build 10565 von Windows 10 im Rahmen des Insider Preview-Programms installiert haben, bekommen App-Vorschläge aus dem Windows Store angezeigt. Beobachter kritisieren das als unerwünschte Werbung, Microsoft sieht darin ein hilfreiches Feature für Nutzer.

App-Empfehlungen

Microsoft deklariert diese Apps nicht als Werbung, sondern als "Empfehlungen". Diese werden prominent im Startmenü zwischen den meistgenutzten Apps und den Shortcuts platziert – samt Bewertung und Preis. Betanews hat einen Screenshot davon veröffentlicht.

Bei einem Klick auf die App, wird der Nutzer sofort in den Windows Store weitergeleitet. Die Funktion kann auch ausgeschaltet werden. Mit einem Rechtsklick auf die App können Nutzer auswählen, ob sie die eine App nicht sehen wollen oder die Empfehlungen komplett ausschalten wollen.

Microsoft beschwichtigt

In mehreren Medien wird Microsoft für das Vorgehen scharf kritisiert. Gegenüber The Inquirer argumentiert das Unternehmen, dass es sich dabei nicht um klassische Werbung handle. Die Anbieter der Apps würden für die Platzierung nicht bezahlen. Man wolle Nutzern helfen, neue Features zu entdecken. Zudem sollen sich die Empfehlungen auf Startmenü und Sperrbildschirm beschränken. Eine Ausweitung auf Hinweise auf andere Produkte sei nicht geplant. Die Anzeigen basieren auf vorhergehenden App-Downloads der Nutzer.

Die Funktion könnte dennoch problematisch sein. Erstens fragt Microsoft die Nutzer vorher nicht, ob sie die Empfehlungen angezeigt bekommen möchten. Andererseits ist Windows 10 aufgrund des Datensammelns unter anderem zum Zweck personalisierter Werbung zuvor ins Visier von Daten- und Konsumentenschützern gerutscht. (br, 18.10.2015)