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"Hier kann man schnell etwas verbessern. Das Team soll das Selbstvertrauen wiederbekommen. Dafür bin ich hier"

Foto: Reuters/Brough

Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Tottenham.

This Is Anfield

Liverpool/London – Jürgen Klopp versprüht vor seinem Debüt als Trainer des FC Liverpool Zuversicht. "Mich interessiert nicht, was war. Wir sind bereit für den Restart", sagte der Neo-Coach der zuletzt strauchelnden "Reds" vor dem Startschuss seiner Tätigkeit am Samstag bei Tottenham. Wenn da nicht die englischen Fotografen wären.

An diese muss sich Klopp erst einmal gewöhnen. "Zuletzt fragte mich eine Dame nach einem Foto. Einen Tag später war dieses Bild in der Zeitung. Daher lehne ich Fotowünsche jetzt auch mal ab", betonte der an der Anfield Road wie ein Heilsbringer empfangene Deutsche. Bei den ebenfalls Höheres anstrebenden "Spurs" wartet nun der erste Gradmesser.

In der ersten Trainingswoche hat Klopp vor allem im mentalen Bereich mit seinen Spielern gearbeitet. "Hier kann man schnell etwas verbessern. Das Team soll das Selbstvertrauen wiederbekommen. Dafür bin ich hier", betonte der erste deutsche Liverpool-Trainer. Nicht optimal war allerdings die Tatsache, dass Klopp durch die Länderspielreisen erst am Mittwoch sein Team komplett hatte.

Bis der Tabellenzehnte die Klopp-Philosophie verinnerlicht hat, wird es noch dauern. "Wann es soweit ist, kann ich nicht sagen", sagte der ehemalige Dortmund-Trainer. Klopp muss bei den einen Zähler vor Liverpool liegenden Nordlondonern vor allem in der Offensive improvisieren. Mit Christian Benteke, Roberto Firmino und Danny Ings fallen drei Stürmer aus, Daniel Sturridge ist nicht voll fit.

"Ich habe an mich selbst immer die höchsten Ansprüche"

Jammern wollte Klopp dennoch nicht, im Gegenteil. Er hält die enorm hohe Erwartungshaltung der Liverpool-Anhänger an seine Person für unproblematisch: "Ich habe an mich selbst immer die höchsten Ansprüche. Ich brauche niemanden, der mir sagt, dass ich Erfolg haben muss", sagte der zweifache Meistertrainer.

Tottenham, wo ÖFB-Teamverteidiger Kevin Wimmer wohl wieder auf der Bank Platz nehmen wird, bereitete sich auf den Gegner vor. Trainer Mauricio Pochettino verriet vor der Partie, sich in der Länderspielpause weniger mit dem aktuellen Liverpool-Team, sondern mit Videos von Borussia Dortmunds Spielen unter Klopp beschäftigt zu haben.

"Ich denke, es ist sehr gut für die Premier League, dass er hier ist. Wir wünschen ihm nur das Beste, aber erst nach Samstag", sagte der Argentinier. Tottenham hat gegen Liverpool einiges gut zu machen. Die "Spurs" unterlagen in Liga-Duellen zuletzt fünfmal in Serie, in der vergangenen beiden Saisonen gewann Liverpool an der White Hart Lane mit 5:0 und 3:0.

Aktuell ist Tottenham in Form. Nach dem 0:1 zum Saisonauftakt gegen Manchester United holte man drei Siege und vier Remis. Auf Spitzenreiter Manchester City, der am Samstag zu Hause auf Aufsteiger Bournemouth (15.) trifft, fehlen dem Achten nur fünf Zähler.

Citys Verfolger Arsenal und Manchester United peilen Auswärtssiege an. Arsenal ist bei Aufsteiger Watford (12.) mit Sebastian Prödl zu Gast, United gastiert bei Everton (7.). Der nur auf Rang 16 liegende Titelverteidiger Chelsea empfängt den Tabellen-18. Aston Villa. Marko Arnautovic ist mit Stoke City erst Montag in Swansea im Einsatz. (APA; 16.10.2015)