Wien – Die zweite Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die Maschinen- und Metallwarenindustrie ist am Donnerstag nach neun Stunden ohne Einigung zu Ende gegangen. Verständigt hat man sich darüber, welche Inflationsrate gelten soll. "Die Inflationsrate von 1,1 Prozent konnte in dieser Verhandlung außer Streit gestellt werden", teilten die Gewerkschaften mit.

Bei der Arbeitszeit gab es kein Ergebnis in der Verhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaften Pro-Ge und GPA sowie dem Fachverband Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI), teilten Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter mit. Die nächste Runde findet am 27. Oktober statt. Betriebsversammlungen gibt es laut Gewerkschaft bis dahin nicht.

"Von einer weiteren Arbeitszeitflexibilisierung müssen auch die Beschäftigten profitieren. Eine Flexibilisierung, die ausschließlich zulasten der Arbeitnehmer geht, wird es nicht geben", erklärten die Gewerkschaftsverhandler Rainer Wimmer (Pro-Ge) und Rudolf Wagner (GPA).

Arbeitszeitverkürzung gegen Flexibilisierung

Der FMMI erklärte, die Gewerkschaft habe auf den Versuch der Arbeitgeberseite, "endlich zu einer Lösung in der seit Jahren offenen Frage einer verbesserten Arbeitszeitflexibilisierung zu kommen", mit der Forderung nach einer weiteren Arbeitszeitverkürzung reagiert. "Bei sich leerenden Auftragsbüchern, wachsender Konkurrenz aus dem Ausland und Verlusten in fast einem Drittel unserer Betriebe sind höhere Arbeitskosten Jobkiller", sagte FMMI-Obmann Christian Knill. Der Fachverband habe den klaren Auftrag seiner Mitglieder, ein Modell zu verhandeln, "auf dessen Basis dann gearbeitet werden kann, wenn Arbeit da ist".

Die Inflationsrate war ein Knackpunkt bei den Verhandlungen. Die Gewerkschafter hatten bereits zu Beginn der Gespräche klargestellt, dass für sie nur die Inflationsrate in Österreich – 1,1 Prozent – verbindlich ist. Im Vorjahr hatten die Arbeitgebervertreter angedacht, die niedrigere europäische Inflationsrate heranzuziehen. Heuer haben sich bereits die Fachverbände Fahrzeugindustrie, Nichteisenmetalle und Bergbau-Stahl mit den Gewerkschaften auf ein Inflationsrate von 1,1 Prozent als Verhandlungsgrundlage geeinigt. (APA, 16.10.2015)