Bild nicht mehr verfügbar.

Rechter Sektor und Swoboda vereint in Kiew.

Foto: Reuters/Garanich

Kiew – Bei einer Kundgebung von ukrainischen Rechtsextremisten in Kiew hat die Polizei mehr als zehn Teilnehmer vorübergehend festgenommen. Die Sicherheitskräfte hätten Pistolen, Messer und Feuerwerkskörper beschlagnahmt, teilten die Behörden am Mittwoch mit.

An dem sogenannten Marsch der Helden zum neu geschaffenen Feiertag des Landesverteidigers (14. Oktober) beteiligten sich örtlichen Medien zufolge rund 2.000 Anhänger der militanten rechtsextremen Parteien Swoboda und Rechter Sektor. Die Demonstranten forderten unter anderem die Freilassung inhaftierter Gesinnungsgenossen. Viele schwenkten Bildern zufolge gelb-blaue Staatsfahnen sowie das rot-schwarze Banner der Nationalisten. Manche Teilnehmer hatten Plakate mit dem Bild des ukrainischen Nazi-Kollaborateurs, Kriegsverbrechers und Nationalhelden Stepan Bandera dabei.

Bandera (1909–1959) ist im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine eine besondere Reizfigur. Im Zweiten Weltkrieg hatte er einen von der Sowjetunion unabhängigen ukrainischen Staat ausgerufen. Viele der am Umsturz in Kiew 2014 beteiligten Kräfte sehen ihn als Vorbild. In der Ostukraine und in Russland gilt Bandera indes als Verräter und Nazi-Kollaborateur. (APA, 14.10.2015)