Sofia/Ankara – Im Bemühen um eine Lösung der Flüchtlingskrise unterstützt Bulgarien sein Nachbarland Türkei bei der Forderung, eine Sicherheitszone in Syrien einzurichten. Das bestätigte Regierungschef Bojko Borissow nach einem Vieraugengespräch mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoğlu am Mittwoch in Istanbul.

"Bulgarien wird sich beim morgigen EU-Gipfel für die Sicherheitszone einsetzen", wurde Borissow am Mittwoch von der Nachrichtenagentur BGNES zitiert. Auf der Türkei laste ein großes Problem, Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge auf seinem Territorium festzuhalten und sie an der Weiterreise nach Westeuropa zu hindern.

Für Türkei als sicheres Herkunftsland

"Wir wissen genau, dass der kürzeste Weg der Flüchtlinge über Bulgarien führt", sagte Borissow. Darüber hinaus werde Bulgarien beim EU-Gipfel dafür eintreten, dass die Türkei zu einem sicheren Herkunftsland erklärt wird.

"Die Flüchtlingskrise hat sich zu einem weltweiten Problem entwickelt, und die EU sollte große Anstrengungen zu dessen Lösung unternehmen", sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan in einem Telefongespräch mit Borissow am Vorabend einer internationalen Konferenz über die Flüchtlingskrise, die am Mittwoch in Istanbul begann. (APA, 14.10.2015)