Salzburg – Ein 64-jähriger Pensionist ist am Mittwoch am Landesgericht Salzburg wegen gewerbsmäßiger Schlepperei im Rahmen einer kriminellen Vereinigung nicht rechtskräftig zu einer unbedingten Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Der Öberösterreicher soll in diesem Jahr mit einem Pkw bei zehn Fahrten 41 Flüchtlinge von Ungarn durch Österreich Richtung Deutschland geschleust haben.

Der Angeklagte zeigte sich gegenüber Strafrichterin Daniela Meniuk-Prossinger zu acht "Schleuserfahrten" geständig. Als Motiv gab er Geldnot aufgrund seiner Spielsucht an. Für die illegalen Flüchtlingstransporte im Februar und im Juli kassierte er insgesamt 5.000 Euro. Der Pensionist war bereits im April vom Amtsgericht Laufen in Bayern zu acht Monaten bedingter Haft wegen Schlepperei verurteilt worden. Der Schuldspruch hielt ihn nicht davon ab, die Schlepperfahrten fortzusetzen.

Von Budapest über Nickelsdorf

Mit dem Auto hatte der Beschuldigte jeweils vier bis fünf Flüchtlinge, vorwiegend Syrer, von Budapest über Nickelsdorf nach Österreich gebracht. Auftraggeber soll ein gewisser "Johnny" in seiner Heimatgemeinde in Oberösterreich gewesen sein. Im Juli wurde der Pensionist festgenommen und inhaftiert.

Bereits am Dienstag wurden zwei Männer am Landesgericht Salzburg wegen Schlepperei von Flüchtlingen verurteilt. Ein 30-jähriger Rumäne erhielt eine nicht rechtskräftige Haftstrafe von 18 Monaten, sechs davon unbedingt. Ein 27-jähriger Italiener wurde rechtskräftig zu 15 Monaten unbedingter Haft verurteilt. (APA, 14.10.2015)