Bregenz – Der Vorarlberger BZÖ-Chef Manfred Dorn hat in einem mittlerweile offenen Brief auf Facebook den früheren Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe, Martin Fellacher, unter anderem als "Feldkircher Schlepperkönig" und "Mitglied der österreichischen Asyl- und Schlepperindustrie" bezeichnet. Fellacher will das nicht auf sich sitzen lassen, er prüfe rechtliche Schritte, sagte er dem ORF Vorarlberg.
In seinem Brief wirft Dorn Fellacher, den er auch "Feldkirchs Schutzpatron der Menschenhändler" nennt, vor, mit seiner Haltung verantwortlich für die Menschen zu sein, die inzwischen im Mittelmeer ertrunken seien. Wäre der frühere Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe wirklich ein guter Mensch, wäre er "schon vor vielen Jahren dafür eingetreten, dass die Menschen in ihren Herkunftsländern informiert werden" und diese "tödlichen Reisen" erst gar nicht antreten. Eine Erklärung dafür hat Dorn ebenso parat: "Die Hure tut halt viel fürs Geld", schreibt er in seinem Brief.
Brief "ein bissele grob"
Fellacher ist seit September nicht mehr Leiter der Flüchtlingshilfe, für Dorn sind "sein Name und Gesicht" aber nach wie vor untrennbar mit der Vorarlberger Flüchtlingshilfe verbunden. Gegenüber der APA räumte er zwar ein, dass sein Brief "ein bissele grob" ausgefallen sei und "nicht opernballtauglich", er habe damit aber seinen Unmut über die österreichische Asylpolitik ausdrückenwollen.
Einer möglichen Klage Fellachers sieht der BZÖ-Chef gelassen entgegen. "Kostet's halt was", so sein Kommentar. Das BZÖ ist in Vorarlberg zum letzten Mal bei der EU-Wahl mit wenig Erfolg angetreten (0,4 Prozent), seither ist es ruhig um die Partei im Ländle geworden. (APA, 14.10.2015)