Ankara – Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat eine Aufklärung des "Terrorangriffs" von Ankara versprochen. "Unsere Regierung arbeitet mit all ihren Einheiten daran, diesen Vorfall aufzuklären", hieß es am Samstag in einer Mitteilung Erdogans. "Ich glaube daran, dass die Täter in kürzester Zeit festgenommen und der Justiz übergeben werden."

Weiter hieß es: "Ich verurteile diesen abscheulichen Angriff zutiefst, dessen Ziel die Einheit, Solidarität und der Frieden unseres Landes gewesen ist." Erdogan zog eine Parallele zu den Anschlägen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK unter anderem auf türkische Sicherheitskräfte. Zwischen diesen Anschlägen und dem "Terrorangriff" in Ankara bestehe nach Erdogans Worten "überhaupt kein Unterschied".

EU-Vertreter rufen Türkei zu Geschlossenheit auf

Spitzenvertreter der Europäischen Union haben unterdessen die türkische Gesellschaft nach dem Bombenattentat vor dem Hauptbahnhof von Ankara zur Geschlossenheit aufgerufen. Die Türkei sehe sich derzeit vielen Bedrohungen ausgesetzt.

"Das türkische Volk und alle politischen Kräfte müssen Terroristen und all denjenigen, die das Land zu destabilisieren versuchen, vereint entgegentreten (...), schrieben die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und Vizekommissionspräsident Johannes Hahn am Samstag in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Gleichzeitig sicherten Hahn und Mogherini Unterstützung der EU zu. "Unsere Partnerschaft und unser Willen zur Zusammenarbeit mit den türkischen Behörden und der türkischen Gesellschaft sind stärker denn je – auf allen Ebenen", schrieben sie. "Wir stehen an der Seite aller Menschen in der Türkei, die zusammenarbeiten, um Gewalt und Terrorismus zu bekämpfen."

Kurz verurteilt Anschlag

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat den Anschlag verurteilt: "Ich verurteile den heutigen Terroranschlag in Ankara auf eine friedliche Demonstration auf das Schärfste."

"Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden der zahlreichen Opfer", betonte der Außenminister nach Angaben eines Sprechers des Ministers. Bei dem Anschlag auf eine Friedensdemonstration waren mindestens 30 Menschen getötet und 126 weitere verletzt worden. Zu der Demonstration in Ankara hatten die pro-kurdische Partei HDP und andere regierungskritische Gruppen aufgerufen. (APA, 10.10.2015)