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Um die Abhaltung einer Parlamentssitzung zu verhindern, ging die nationalistische Bewegung Vetevendosje mit Tränengas vor.

Foto: APA/EPA/PETRIT PRENAJ

Prishtina – Ein erneuter Versuch der nationalistischen kosovarischen Bewegung Vetevendosje, die Abhaltung einer Parlamentssitzung zu verhindern, ist am Donnerstag gescheitert. Wie in der Vorwoche blockierten Vetevendosje-Abgeordnete zuerst das Rednerpult, nach einer Pause musste die Sitzung sogar kurz unterbrochen werden, weil Tränengas eingesetzt wurde.

Laut einem Onlinebericht der Tageszeitung "Gazeta Express" war der frühere Vetevendosje-Chef Albin Kurti für die Tränengasattacke verantwortlich. Zwei Abgeordnete, darunter Flora Brovina von der regierenden Demokratischen Partei des Kosovo (PDK), mussten Medienberichten zufolge ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Die Opposition, allen voran die Vetevendosje, widersetzt sich der Bildung der vor zweieinhalb Jahren zwischen dem Kosovo und Serbien vereinbarten Gemeinschaft der serbischen Gemeinden. Die Ministerpräsidenten der beiden Staaten, Isa Mustafa und Aleksandar Vučić, hatten bei dem EU-geführten Dialog in Brüssel Ende August die Streitfragen gelöst und den Weg zur Bildung der Gemeinschaft, einer Art Autonomie der Kosovo-Serben, bis Jahresende gebahnt. Die Opposition will das verhindern. (APA, 8.10.2015)