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Fluoreszierende Samonellen liegen unter Schwarzlicht. In Österreich ist die Zahl der Salmonellen-Erkrankungen seit 2009 auf nur noch rund die Hälfte zurückgegangen.

Foto: APA/Peter Steffen

Wien – Zu einem deutlichen Rückgang der durch Lebensmittel bedingten Krankheitsausbrüche ist es in Österreich im Jahr 2014 im Vergleich zu den vorangegangenen beiden Jahren gekommen. Es waren 96 solcher Krankheitshäufungen durch Infektionen. Im Jahr davor waren es 133 und 2012 zum Beispiel 122 gewesen. Dies geht aus dem neuen diesbezüglichen Jahresbericht der Ages hervor.

Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit listet jährlich die gemeldeten, durch Lebensmittel hervorgerufenen Ausbrüche und deren Ursachen auf. "Im Jahr 2014 wurden in Österreich 96 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche mit 790 Erkrankten dokumentiert. Davon mussten 121 stationär im Krankenhaus behandelt werden, eine Person verstarb an den Folgen der Infektion. Verglichen mit dem Jahr 2013 (...) entspricht das einer Verminderung um 28 Prozent", schreibt die Ages.

Anstieg gegenüber 2013

An oberster Stelle stehen Bakterien wie Salmonellen und Campylobacter-Keime sowie E.-coli-Bakterien. "Durch Bakterien wurden 92 Ausbrüche verursacht, der Rest durch Noroviren. Von den gemeldeten Ausbrüchen wurden 47 (49 Prozent) durch Salmonellen und 40 (41 Prozent) durch Campylobacter ausgelöst, drei durch sogenannte Verocytotoxin-bildende E.-coli-Stämme (VTEC). In je einem Ausbruch gab es den Nachweis von Shigellen bzw. Leptospiren."

2004 waren beispielsweise noch 539 solcher Ausbrüche in Österreich registriert worden. 2006 waren es gar noch 609. Die 790 erkrankten Personen im Jahr 2014 bedeuteten allerdings im Gegensatz zur Zahl der Ausbrüche einen Anstieg im Vergleich zu 2013 (568). Der Grund dafür dürfte in dem Salmonellenausbruch in Tirol im Jahr 2014 liegen, der durch aus Bayern importierte Eier ausgelöst worden ist. Dabei starb ein 75-jähriger Tiroler, der in einem Altersheim gelebt hatte. Der Ausbruch zog Fälle in mehreren Ländern nach sich. 13 Ausbrüche (13,5 Prozent) waren in Österreich vergangenes Jahr mit Auslandsaufenthalten assoziiert.

Der Rückgang solcher Krankheitswellen in Österreich ist wahrscheinlich vor allem auf die erfolgreichen Maßnahmen gegen die Salmonellen zurückzuführen. In Österreich ist laut dem aktuellen Bericht der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) die Zahl der Salmonellen-Erkrankungen seit 2009 (2.775/33,2 pro 100.000 Einwohner) auf nur noch rund die Hälfte zurückgegangen. 2013 waren es 1.404 bestätigte Fälle (16,6 pro 100.000 Einwohner). Damit lag Österreich 2013 nunmehr unter dem EU-Durchschnitt. Portugal hatte 2013 mit 1,6 Erkrankungen je 100.000 Einwohnern die geringste Rate, Tschechien mit 93,1 Fällen je 100.000 Einwohner die höchste.

Hühnerfleisch und Ei-Produkte

Die Campylobacter-Problematik ist hingegen relativ schwierig in den Griff zu bekommen. Gegen Salmonellen gibt es für Tiere eine Impfung, gegen Campylobacter hingegen noch nicht. Campylobacter ist zusätzlich auch noch ein Keim, der bei Geflügel natürlich im Darm vorkommt. Da wären Bestrahlung oder das Besprühen mit Chlorlösung die einzige absolut sicher funktionierende Lösung.

Lebensmittel, welche 2014 in Österreich mit Ausbrüchen in Verbindung gebracht worden sind, sprechen in Sachen Salmonellen und Campylobacter eine deutliche Sprache: Hühnerfleisch und Hühnerfleischprodukte, Eier sowie Ei-Produkte stehen im Vordergrund.

Zwar geht es ganz sicher um die Vermeidung von Kontaminationen in der Lebensmittelproduktion. Doch entscheidend wäre auch eine entsprechende Küchenhygiene sowie die ausreichende Erhitzung von Lebensmitteln beim Kochen. Als gesicherte Keimabtötung sowohl für Campylobacter als auch für Salmonellen gilt ein Erhitzen auf über 70 Grad für mindestens 15 Sekunden. (APA, 8.10.2015)