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Jürgen Klopp soll die Reds wieder auf Vordermann bringen.

Foto: AP/Sascha Schuermann

Liverpool – Jürgen Klopp wird neuer Trainer des FC Liverpool. Der 48-jährige Deutsche tritt bei den Engländern die Nachfolge des entlassenen Brendan Rodgers an, bestätigte Liverpool am Donnerstagabend.

Mit einem fürstlich dotierten Dreijahresvertrag soll Klopp den dahinsiechenden Reds eine neue sportliche Identität verleihen. Der Klub erhofft sich vom ersten deutschen Trainer in 123 Jahren einen Impuls, der eine Wende einleitet.

Seit Wochen hatten die Reds Klopp den roten Teppich ausgerollt – am Donnerstag ging der deutsche Meistertrainer den letzten Schritt. Er setzte seine Unterschrift unter einen Vertrag, der ihm pro Jahr zehn Millionen Euro einbringen soll. Am Freitag soll Klopp vorgestellt werden, die Reds luden für 11 Uhr deutscher Zeit zu einer Pressekonferenz.

"Hallo and willkommen!"

"Hallo and willkommen!", hatte die Tageszeitung "Liverpool Echo" in ihrem eigens angelegten Liveticker geschrieben und einen "Jurgen Klopp Day" ausgerufen. Seit Tagen überschlugen sich die Boulevardblätter mit ihren Schlagzeilen: Jurgen Kop, Klopp of the Kops, King Klopp, kein Wortspiel, das es nicht gegeben hätte.

Klopp erstrahlte in den Berichten als Retter – als "perfect fit", genau der Richtige für die schwierige Aufgabe. Dass er einen Traditionsverein aus der Krise führen und "erwecken" kann, hat er in Dortmund bewiesen. Klopp wird am 17. Oktober bei Tottenham Hotspur erstmals an der Seitenlinie stehen.

Gewohntes Team

Am Donnerstag hatte Liverpool das letzte Hindernis beseitigt und die bisherigen Assistenztrainer Sean O'Driscoll und Gary McAllister entlassen. Somit konnte Klopp sein gewohntes Team mitbringen: Er arbeitete beim BVB erfolgreich mit Co-Trainer Zeljko Buvac und Analyst Peter Krawietz zusammen.

Für die Führung der Reds, die vom US-Sportvermarkter Fenway Sports Group kontrolliert werden, ist Klopps Zusage eine gewaltige Erleichterung. Eine andere Lösung wäre den Fans angesichts des medialen Wahnsinns der vergangenen Tage kaum zu vermitteln gewesen.

Der Klopp-Hype war und ist enorm. Allein am Donnerstag boten die Zeitungen Klopps letzten Liverpool-Besuch in 20 Fotos ("Daily Mail") an, seine 15 "verrücktesten und wundervollsten Zitate" ("Telegraph"), seine sieben schwierigsten Aufgaben ("Independent") und die Liste, wen er alles zu Weltklassespielern formte ("Mirror"). (sid, red, 8.10.2015)