Foto: CSS (Sven Schweiger)

Microsoft wird die neue Version von SharePoint im zweiten Quartal 2016 veröffentlichen. Interessant dabei: Entgegen der Gerüchte und der starken Ausrichtung von Microsoft auf die Cloud, wird mit SharePoint Server 2016 eine verbesserte Version für die lokale Installation geboten. Damit trägt Microsoft dem Wunsch vieler Kunden Rechnung, die nicht in die Cloud gehen wollen.

Was gibt es Neues?

"In SharePoint 2016 finden sich viele klassische Bugfixes und Verbesserungen der Version 2013", erklärt Marcel Hauer, SharePoint-Experte des CSS-Teams. Darüber hinaus gibt es auch einige interessante Neuigkeiten:

Hybrid Cloud Search

Für Begeisterung bei der offiziellen Vorstellung im Mai 2015 sorgte Hybrid Cloud Search. Damit wird es erstmals möglich sein in SharePoint 2016 alle Suchergebnisse sowohl aus der lokalen Installation wie auch der Cloud in einer Ergebnisliste zusammenzuführen ("Unified Result Set"). "Dieses neue Feature wird einige unserer Kunden freuen", so Hauer: "Sie nutzen die Cloud als zusätzliche, einfache Möglichkeit, um Externen spezielle Daten zugänglich zu machen."

Infrastruktur-Verbesserungen

Für die Administratoren und Infrastruktur-Betreuer gibt es auch ein paar "Zuckerln": So bietet der Installations-Wizard ab Version 2016 die Möglichkeit, die Rolle eines Servers zu definieren. In einer SharePoint-Farm gibt es mehrere Server, die verschiedene Aufgaben erfüllen (z.B. ein Server für die Suche). Bisher musste jeder dieser Server eigens umständlich eingerichtet werden – mit dem neuen Wizard wird dieser Job einfacher.

Freude machen auch die Veränderungen bei den Limits für Inhaltsdatenbanken und Dateien. Bisher kommt man bei Inhaltsdatenbanken oft an die Grenzen und muss Daten auf mehrere voneinander unabhängige Datenbanken aufteilen, um sie alle unterzubringen. Zukünftig werden Inhaltsdatenbanken in Terabyte-Größen unterstützt. Außerdem dürfen zukünftig Dateien mit bis zu 10 Gigabyte in SharePoint hochgeladen werden (bisher 2 Gigabyte).

Angekündigt wurden auch sogenannte "Minimal Patches". Die bisherige Update-Praxis sorgte für zunehmend längere Stehzeiten des Systems, da jedes Update auch die vorhergehenden Updates enthält. "Microsoft möchte dieses Problem wohl lösen – wie genau ist aber noch nicht bekannt.", so Marcel Hauer.

Links, die bleiben

Längst überfällig waren für Marcel Hauer die "Durable Links": "Damit bleibt nun der Link für ein Dokument gleich, auch wenn man den Namen eines Dokuments ändert oder es verschiebt. Das wird die Arbeit der Endnutzer definitiv erleichtern!"

Mobile Unterstützung

Microsoft hat das Mobile User Interface von Office 365 für SharePoint 2016 übernommen. "Es ist ein Schritt in die richtige Richtung aber noch bei weitem kein "Mobile First"-Konzept. Einige Funktionen werden auf mobilen Geräten nicht zur Verfügung stehen.", meint Hauer.

Nichts Neues: SharePoint Designer & InfoPath

SharePoint Designer und InfoPath sind Produkte, mit deren Hilfe erfahrene User die SharePoint-Funktionen selbst erweitern können ohne auf Entwickler-Hilfe zurückgreifen zu müssen. Marcel Hauer dazu: "Sie sind bei unseren Kunden sehr beliebt und es ist schade, dass bisher noch von keiner Weiterentwicklung die Rede ist."