Luxemburg – Die EU-Sanktionen gegen den weißrussischen Fußball-Club Dinamo Minsk und seinen Vorstandschef Juri Tschisch sind nach einem Urteil des EU-Gerichts zum Großteil ungültig. Die EU-Staaten hätten ihren Beschluss von 2012 zum Einfrieren von Geldern nicht ausreichend gerechtfertigt, befanden die Luxemburger Richter am Dienstag (Rechtssachen T-275/12 und T-276/12).

Die Sanktionen waren als Strafe für Personen gedacht, die aus EU-Sicht den autoritären weißrussischen Staatschef Alexander Lukaschenko unterstützten oder Nutznießer des Regimes waren. Zudem sollten sie Personen treffen, die sie für schwere Menschenrechtsverletzungen oder die Unterdrückung der demokratischen Opposition verantwortlich machte.

Die Richter vermissten jedoch Beweise und bemängelten einen juristischen Fehler. Daher seien die Sanktionen nichtig. Der Rat der EU-Staaten hat nun zwei Monate Zeit, das Urteil vor dem übergeordneten Europäischen Gerichtshof anzufechten. Dinamo Minsk ist in der Europa League ein Gegner von Österreichs Rekordmeister Rapid, auswärts setzten sich die Wiener in Borisow am 1. Oktober 1:0 durch. (APA, 6.10.2015)