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2,1 Billionen Dollar aus den USA liegen in Steueroasen.

Foto: REUTERS/Stefan Wermuth

Washington – Die 500 größten US-Konzerne bunkern einer Studie zufolge aus Steuergründen mehr als 2,1 Billionen Dollar (1,9 Billionen Euro) an Gewinnen im Ausland. Bei einer Rückführung müssten sie zusammen 620 Milliarden Dollar an den amerikanischen Staat abführen, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Erhebung zweier Nichtregierungsorganisationen.

Die größte Einzelsumme in Übersee hält demnach Apple mit 181,1 Milliarden Dollar. Der iPhone-Hersteller müsste bei einem Transfer des Geldes in die Heimat mehr als 59 Milliarden Dollar Steuern zahlen. Grundlage der Studie sind Unterlagen, die die Unternehmen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht haben. Bei 57 Konzernen lasse sich daraus ableiten, dass sie etwa sechs Prozent Steuern im Ausland zahlen, verglichen mit einem Unternehmenssteuersatz von 35 Prozent in den USA.

Das linksgerichtete Center for Tax Justice und der U.S. Public Interest Research Group Education Fund rufen in der Studie den Kongress dazu auf, der Praxis mit Gesetzen einen Riegel vorzuschieben. Damit würde das Steuersystem fairer werden, das Budgetdefizit könne verringert werden, und auch die Märkte würden besser funktionieren. (APA, Reuters, 6.10.2015)