Bagdad – Bei drei Anschlägen mit Autobomben sind im Irak am Montag insgesamt mindestens 50 Menschen getötet worden. Mehr als hundert Menschen wurden verletzt, wie Behörden und Polizei mitteilten. Zu einem Anschlag auf einen Markt in der südlichen Stadt Subeir bei Basra mit mindestens zehn Toten bekannte sich im Internet die sunnitische Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Bisher schien die Miliz im mehrheitlich schiitischen Süden des Landes kaum verankert zu sein.

Auf einem Markt in Chales nordöstlich von Bagdad starben 35 Menschen bei der Explosion einer Autobombe. In der 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt gelegenen Ortschaft Hosseinijah gab es fünf Tote.

Sunniten ermordet

Die IS-Terroristen sollen im Westen des Iraks 70 gefangene Angehörige eines sunnitischen Stammes getötet haben. Die Opfer, unter ihnen Minderjährige, seien zuvor nordöstlich der Stadt Ramadi in der Provinz Al-Anbar verschleppt worden, sagte Naim al-Kaud, Scheich des Albu-Nimr-Stammes, am Montag.

Demnach wurden die Leichen auf einer Straße verstreut gefunden. Sie hätten Schussverletzungen aufgewiesen, sagte al-Kaud.

Die Provinz Al-Anbar ist eine Hochburg der sunnitischen Terrormiliz. Seit Monaten versucht die Armee erfolglos, die Provinzhauptstadt Ramadi und andere Orte von den Extremisten zu befreien. Bereits im vergangenen Jahr hatte der IS Hunderte Angehörige der Albu-Nimr getötet, weil der Stamm an der Seite der irakischen Armee gekämpft hatte. Al-Kaud warnte, Hunderte weitere Stammesmitglieder seien vom Tod bedroht, sollte die Provinz nicht bald befreit werden. (APA, 5.10.2015)