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Weltbank-Präsident Jim Yong-kim sieht "die beste Geschichte der Welt heute".

Foto: reuters / abidi

Washington – Die extreme Armut in der Welt wird dieses Jahr nach Angaben der Weltbank erstmals auf unter zehn Prozent zurückgehen. Dieses Jahr würden rund 702 Millionen Menschen in extremer Armut leben, das seien nur noch 9,6 Prozent der Weltbevölkerung, schrieb die Weltbank in einem am Sonntag veröffentlichten Bericht.

"Das ist die beste Geschichte der Welt heute – diese Hochrechnungen zeigen uns, dass wir die erste Generation in der Geschichte der Menschheit sind, die die extreme Armut beenden kann", sagte Weltbank-Präsident Jim Yong-kim.

Neue Armutsschwelle

Im Jahr 1999 lebten noch 29 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut. 2012 waren es noch 13 Prozent oder 902 Millionen Menschen. Laut Kim ist der Rückgang auf die dynamische wirtschaftliche Entwicklung in Entwicklungsländern zurückzuführen. eine weitere wichtige Rolle spielen demnach Investitionen in Gesundheit und Bildung sowie der Ausbau der sozialen Sicherungsnetze, die Millionen Menschen vor dem Rückfall in die Armut bewahrten. Bisher galten Menschen, die mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen mussten, als extrem arm. Neuerdings liegt die Schwelle bei 1,90 Dollar.

"Die neue Vorhersage, wonach die Armut in den einstelligen Prozentbereich zurückgeht, sollte uns neuen Schwung geben und uns helfen, uns noch klarer auf die wirksamsten Strategien zur Beendigung extremer Armut zu konzentrieren", sagte Kim. Die UN-Mitgliedsländer einigten sich im September darauf, bis 2030 die extreme Armut in der Welt ausrotten zu wollen. Die Weltbank warnte aber, es blieben noch große Hürden, bis dieses Ziel erreicht werden könne. Sorge bereitet den UN insbesondere, dass es in vielen Ländern des südlichen Afrika bisher nur geringe Fortschritte gibt. (APA, 5.10.2015)