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Österreich ist keine Ausnahme in der EU. Gleich 19 von 28 Ländern wollen das nationale Opt-out nutzen und den Anbau von Genpflanzen verbieten.

Foto: reuters / munoz

Brüssel/Wien – Mehr als zwei Drittel der 28 EU-Staaten wollen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen auf ihrem Gebiet ganz oder teilweise stoppen. 19 Regierungen stellten bis Samstagabend einen entsprechenden Antrag bei der EU-Kommission, teilte die Behörde am Sonntag mit. Darunter ist auch Österreich. Umweltschützer werteten das als Beleg für einen generellen Widerstand gegen den Genpflanzenanbau.

Es geht um vier genveränderte Pflanzen, darunter die Maissorte MON810 von Monsanto. Grund für die Briefe der Mitgliedsstaaten ist eine Übergangsfrist nach im Frühjahr beschlossenen neuen EU-Regeln für den Anbau. Künftig müssen EU-Staaten ihre Verbote in der Regel begründen, zum Beispiel mit Verweis auf umweltpolitische Ziele. Sie müssen ihre Entscheidungen auch begründen, falls betroffenen Gentechnik-Unternehmen die Verbotsanträge nicht akzeptieren. Die Regierungen behalten aber in jedem Fall das letzte Wort.

Umweltschützer sehen "klares Signal"

Die meisten Anträge waren vor Ablauf der Frist eingegangen. Mute Schimpf von der Umweltschutzorganisation Friends of the Earth Europe erklärte: "Es hat nie ein klareres Signal gegeben, dass genveränderte Pflanzen und die Unternehmen, die sie herstellen, in Europa nicht gewollt sind."

Es geht aktuell nur um die Genehmigung oder das Verbot des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen. Für den Handel mit gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln gelten andere Regeln. (APA, 4.10.2015)