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Auch in Slowenien soll die NSA sehr aktiv gewesen sein.

Foto: Reuters

Der US-Geheimdienst NSA soll mithilfe des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) auch Slowenien abgehört haben. Laut einem Bericht des slowenischen Privatsenders POP TV wurden zwischen 2005 und 2008 alle Telefongespräche aus Ljubljana nach Brüssel, Rotterdam und Amsterdam belauscht und der NSA weitergeleitet worden. Sloweniens Regierung äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht.

Peter Pilz übergab Dokumente

Der slowenische Sender beruft sich in seinem Bericht auf eine Abhörliste der NSA, die vom österreichischen Grünen-Politiker Peter Pilz übergeben wurde. "Die Zielscheibe waren gewöhnliche Menschen", sagte Pilz in der Sendung "Epilog" am Donnerstagabend. Auf der Liste befinden sich auch vier internationale Leitungen aus Kroatien, drei aus Serbien und sechs aus Bosnien-Herzegowina.

Die slowenischen Auslandstelefonate sind laut POP TV im Rahmen der Spionage-Operation Eikonal am Datenknoten in Frankfurt abgefangen und an den BND-Sitz im deutschen Ort Pullach geschickt worden. Der BND leitete sie dann weiter in die NSA-Abhöranlage nach Bad Aibling.

Slowenische Telekom will nichts gewusst haben

Die slowenische Telekom, deren Kunden laut dem Fernsehbericht ausspioniert wurden, versicherte in einer Mitteilung, von der Abhörung nichts gewusst zu haben, berichtete der Sender. Auch der slowenische Auslandgeheimdienst SOVA soll darüber nichts gewusst haben, berichtete POP TV. (APA, 02.10.2015)