Zürich – Die britische Neurowissenschafterin Sarah-Jayne Blakemore erhält in der Schweiz den mit einer Million Franken (umgerechnet rund 917.000 Euro) dotierten Research Prize 2015 der Jacobs Foundation. Sie wird für ihre Forschung zum Verständnis von emotionaler und sozialer Hirnentwicklung im Jugendalter ausgezeichnet, wie die Foundation am Donnerstag mitteilte.

Blakemore habe anhand einer Reihe von wissenschaftlichen Erkenntnissen belegt, dass die Gehirnentwicklung keineswegs in der frühen Kindheit abgeschlossen ist. In der Pubertät komme es zu strukturellen Veränderungen des Gehirns. Das typische Verhalten wie erhöhte Risikobereitschaft und Beeinflussung durch Gleichaltrige sei tief in der menschlichen Entwicklung verwurzelt und sollte daher nicht länger als problematisch erachtet werden, sondern als erforschend und potenziell sozial förderlich.

Die Jacobs Foundation ist eine weltweit tätige Stiftung im Bereich der Kinder- und Jugendentwicklung. Zu Ehren ihres Stiftungsgründers, des 2008 verstorbenen Unternehmers Klaus J. Jacobs, vergibt sie seit 2009 jährlich zwei mit insgesamt 1,2 Millionen Franken dotierte Preise für herausragende Leistungen aus Forschung und Praxis in der Kinder- und Jugendentwicklung. Die Preise werden am 4. Dezember im Rahmen einer feierlichen Zeremonie an der Universität Zürich verliehen. (APA, 1.10.2015)