Wien – Die Regierung stellt zur Bewältigung der Flüchtlingskrise 2.000 zusätzliche Zivildiener-Plätze zur Verfügung. Trägerorganisationen könnten bereits ab November auf die Hilfskräfte zurückgreifen.

Das Innenministerium begründet diese Aufstockung damit, dass viele Organisation, die in der Asylwerber- und Flüchtlingsbetreuung tätig sind, bereits an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gegangen seien. Da eine Entspannung der Situation in näherer Zukunft nicht zu erwarten sei und um eine Entlastung dieser Organisationen und Mitarbeiter zu schaffen, habe die Regierung nun ein Sonderbudget für die zusätzlichen Plätze zur Verfügung gestellt.

Zusätzliches Personal für das Rote Kreuz

Das oberösterreichische Rote Kreuz stellt zusätzliches Personal ein, um die Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen auch noch in den kommenden Wochen und Monaten sicherstellen zu können. Das teilte die Hilfsorganisation in einer Presseaussendung am Donnerstag mit.

Die Bereitschaft, sich freiwillig einzubringen sei nach wie vor groß, aber aufgrund der ungewissen Lage sei diese Maßnahme notwendig. Denn nach wie vor sei ein Ende dieses Hilfseinsatzes noch nicht abzusehen, wird die Maßnahme begründet.

Sonderzug nach Oberösterreich entlastete Salzburg

Salzburg hat auch in der Nacht auf Donnerstag alle gestrandeten Flüchtlinge in Notquartieren unterbringen können. Möglich wurde dies durch einen Sonderzug mit 460 Menschen Richtung Oberösterreich, weil nach Deutschland nach Mittwochvormittag kein Zug mehr genehmigt worden war. Über 1.600 Flüchtlinge übernachteten in den Notunterkünften, schilderte Jochen Höfferer vom Magistrat Salzburg.

Am Abend drohte der Hauptbahnhof noch aus allen Nähten zu Platzen. Doch dann wurde der Sonderzug nach Oberösterreich ermöglicht. Weitere 100 Flüchtlinge konnten in den Räumlichkeiten des muslimischen Föderation übernachten, wodurch letztlich etwa 600 Menschen am Bahnhof blieben, die in der zum Notquartier umfunktionierten Tiefgarage übernachteten. Im Notquartier im früheren Asfinag-Gebäude beim Knoten Salzburg-Mitte verbrachten rund 550 Menschen die Nacht, am Grenzübergang Saalbrücke waren es etwa 400.

Einen Ausblick auf den Donnerstag gab es vorerst nicht, ab dem späteren Vormittag wurde erneut mit Zustrom aus Ost- und Südösterreich gerechnet. Sollte die Geschwindigkeit bei der Einreise-Abfertigung der deutschen Behörden an der Grenze zu Freilassing bleiben wie zuletzt, wird sich die Zahl der Flüchtlinge in Salzburg weiter erhöhen. Zeitweise durfte nur mehr ein Einreisender pro Stunde über die Grenze, schilderte Höfferer. Unklar war zunächst auch, ob heute wieder Sonderzüge nach Deutschland genehmigt werden. (APA, 1.10.2015)