Belgrad – Erstmals reisen Flüchtlinge nicht nur über Mazedonien, sondern auch über das EU-Land Bulgarien nach Serbien ein. In Dimitrovgrad, einer Kleinstadt an der Grenze zu Bulgarien, würden neuerdings täglich etwa 200 Flüchtlinge registriert, in Bosilegrad an der Grenze zu Bulgarien und Mazedonien weitere 100, meldete die serbische Nachrichtenagentur Tanjug am Donnerstag.

Der überwiegende Großteil der Schutzsuchenden kommt aber weiterhin über Mazedonien. Rund 4.000 Flüchtlinge erreichten am Mittwoch Serbien, wie der staatliche TV-Sender RTS unter Berufung auf Innenminister Nebojša Stefanović berichtete. Laut früheren Angaben sind in Serbien seit Jahresbeginn rund 200.000 Flüchtlinge angekommen.

Die meisten Schutzsuchenden halten sich nur einige Tage im Land auf, bevor sie über Kroatien und Ungarn Richtung Österreich und Deutschland weiterreisen. Die serbische Regierung rechnet allerdings damit, dass die Menschen künftig bis zu sieben Tage und mehr bleiben könnten, wenn die Temperaturen weiter fallen. Gegenwärtig werden deshalb Flüchtlingslager an der Grenze zu Mazedonien, Ungarn und Kroatien ausgebaut. Auch in der Hauptstadt Belgrad gibt es Unterkünfte für rund 350 Personen, sie wurden bisher aber kaum genutzt. (APA, 1.10.2015)