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Grafik: APA

Wien – An der prekären Lage auf dem heimischen Arbeitsmarkt ändert sich so schnell wohl nichts. Laut Wifo schrammt Österreich nächstes Jahr sogar nur knapp an der Zehn-Prozent-Grenze vorbei. Derzeit liegt die Arbeitslosenrate, bereinigt um saisonale Schwankungen und ohne AMS-Schulungsteilnehmer, bei 9,3 Prozent. Vor der Finanzkrise 2008 betrug sie noch knapp sechs Prozent. Die triste Situation spiegelt sich auch in den Arbeitslosenzahlen vom September wider. Mehr als 390.000 Menschen waren ohne Job, 22.000 mehr als noch vor einem Jahr.

Dreimal so viele Langzeitarbeitslose wie vor einem Jahr

In der Statistik explodiert derzeit vor allem die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Gegenüber dem Vorjahr hat sie sich auf fast 42.000 verdreifacht. Das liegt einerseits daran, dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt schon länger angespannt ist, aber auch an der Schulungspolitik des AMS, das nun weniger und dafür längere Kurse anbietet. Die Zahl der Personen in Schulung war im September um zehn Prozent niedriger als im Vorjahr.

Im September setzte sich der Trend der Vormonate fort. Zwar waren im Vergleich mit dem Vorjahr 30.000 Menschen mehr in Beschäftigung, weil aber mehr als 50.000 zusätzlich arbeiten wollten, ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Die Konjunktur ist noch immer zu schwach, um ausreichend Jobs zu schaffen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen auf dem Arbeitsmarkt wegen der Zuwanderung und weil Ältere länger im Job bleiben. (sat, 1.10.2015)