Die Grünen und vor allem Neos drohen im "Titanenkampf" SPÖ gegen FPÖ in Wien zerrieben zu werden. Die Meldungen (die teilweise ein Spin sind), dass es nun um das letzte Aufgebot geht, könnten etliche liberal Denkende dazu bewegen, diesmal Michael Häupl ihre Stimme zu geben, um einen Platz eins für die FPÖ zu verhindern.

Tatsächlich hat die SPÖ ihre größten Reserven unter jenen Stammwählern, die schon seit Jahren nicht mehr zur Wahl gehen, weil sie mit ihrer alten Partei unzufrieden sind: mit den "Ausländern" im Gemeindebau, den teuren Mieten etc. Dort muss die Wiener SPÖ mobilisieren, dort wird die Wahl entschieden; beim Wählerreservoir der liberalen Grün-Bürgerlichen nicht so sehr.

Trotzdem leiden Grüne und Neos unter der Zuspitzung auf "das Duell". Auch weil sie ursprünglich mit netten, aber leicht irrelevanten Themen in die Wahl gezogen sind. Von Grünen erwartet sich der Wähler Umweltbewusstsein, die Förderung eines gewissen Lebensstils und eine harte Haltung gegen rechts. Von den Neos, dass sich endlich jemand um die hart arbeitenden, meist jüngeren Leistungswilligen, um weltoffene Bürgerliche kümmert. Und eine harte Haltung gegen rechts.

Diese Themen haben Grüne und Neos zuletzt irgendwie vergogelt. Sie haben aber weiterhin ihre Berechtigung und sollten im Kampf zwischen SPÖ und FPÖ um den "kleinen Mann" nicht untergehen. (Hans Rauscher, 30.9.2015)