Charons Oberfläche mit Gebirgszügen und Kratern.
Foto: Nasa

Mehrere Monate lang herrschte quasi Sendepause zwischen der Nasa-Sonde New Horizons und den Bodenstationen. Allenfalls laufende Solarwind- und Partikelmesswerte wurden übertragen. Die spektakulären Bilder unmittelbar nach dem Flyby am Plutosystem Mitte Juli dürften es den Wissenschaftern besonders schwer gemacht haben, sich in Geduld zu üben. Doch seit Anfang September werden wieder Daten vom Vorbeiflug geschickt – und das neue Bildmaterial von dem fernen Zwergplaneten und seinen Monden steht den ersten Aufnahmen in nichts nach.

Im Gegenteil: Eine jüngste Gegenlichtaufnahme von Pluto im Sonnenuntergang enthüllte spitze Eisberge, ausgedehnte Ebenen, große Gletscher und eine mehrschichtige Stickstoffatmosphäre. Eine aktuelle Veröffentlichung lässt uns sogar noch ein wenig mehr erahnen, wie es wäre, hoch über der Oberfläche dieser fernen Eiswelten dahin zu gleiten: Die Animation zeigt einen virtuellen Flug über den größten Plutomond Charon. Beinahe irreal wirken die Aufnahmen der gebirgigen und kraterzernarbten Oberfläche in bisher ungesehenem Detailreichtum; ähnlich genaue Fotos wurden von der NASA Mitte Juli präsentiert.

Aus aktuellen Bilderdaten des LORRI-Instuments (Long Range Reconnaissance Imager), die am 11. September von New Horizons gesendet wurden, haben NASA-Experten zuletzt auch zwei virtuelle Flüge über Plutos Landschaften gebastelt. In der ersten Sequenz überfliegt man die Grenze zwischen zwei markanten Regionen, dem Sputnik Planum und der Cthulhu Regio. Der zweite Flyover zeigt die bis 1.600 Meter hohen Hillary Montes, eine nach dem Mount-Everest-Bezwinger Sir Edmund Hillary benannte Bergkette. In unmittelbarer Nachbarschaft ragen die Norgay Montes auf.

--> Charon flyover (closest Footage ever)

--> Flying over Pluto’s icy plains and Hillary Mountains

(red, 30.9.2015)