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Ex-Bayern-Profi Bastian Schweinsteiger dürfte gegen Wolfsburg in der Startelf stehen.

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Louis van Gaal kann mit seiner Mannschaft zufrieden sein. Nach sieben Runden führt Manchester United die Premier League an.

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In der deutschen Bundesliga strauchelte Wolfsburg: Der 1:5-Blamage gegen Bayern folgte ein 1:1 gegen Hannover.

AP / Michael Sohn

Die Tatsache, dass Manchester United die Premier League anführt, wäre vor wenigen Jahren kaum eine Schlagzeile wert gewesen. Nach dem letzten Meisterschaftsgewinn im Mai 2013 dauerte es allerdings 83 Spieltage, bis der englische Rekordmeister nach einer abgeschlossenen Runde wieder an der Tabellenspitze stehen sollte. Durch den 3:0-Heimsieg gegen Sunderland zogen die Red Devils am vergangenen Samstag am Lokalrivalen Manchester City vorbei. Vor dem heutigen Champions-League-Duell (20.45 Uhr, live auf derStandard.at, ORF 1, ZDF und Sky) gegen den VfL Wolfsburg hat United-Coach Louis van Gaal nun gut lachen. "Zu einem Security-Mann habe ich gesagt: Sie arbeiten jetzt für einen Klub, der an der Spitze der Liga steht. Wir können beide stolz sein", teilte er der Presse mit.

Van Gaal: "Die Balance im Team ist besser"

Auch wenn die neue Premier-League-Saison noch in den Kinderschuhen steckt: Manchester United darf wohl als ernsthafter Titelkandidat gehandelt werden. Trotz zahlreicher Neuzugänge, wie Bastian Schweinsteiger, Anthony Martial, Memphis Depay, Morgan Schneiderlin und Matteo Darmian scheint das System Louis van Gaal schön langsam zu greifen. Das Bewegungsspiel wirkt flüssiger, das Offensivspiel teilweise kreativer, die Ballzirkulation sicherer als in der Vorsaison. Van Gaal: "Wir verhalten uns nun ruhiger, wenn wir am Ball sind und treffen im letzten Drittel bessere Entscheidungen." Auch die Verteidigung, die in der vergangenen Spielzeit lange als Großbaustelle gegolten hatte, konnte stabilisiert werden. Nur fünf Gegentore kassierte United in den ersten sieben Ligaspielen. Das sind gemeinsam mit Tottenham die wenigsten in der Premier League.

Dennoch warnt der 64-jährige van Gaal vor zu großer Euphorie: "Ich habe es schon vor sechs Wochen gesagt: Wir haben ein gutes Team aber wir können jedes Spiel gewinnen oder verlieren. Man braucht immer auch Glück, aber die Balance im Team ist besser, als in der vergangenen Saison." So behielt Manchester zwar gegen Ligakonkurrenten wie Tottenham, Liverpool und Southampton die Oberhand, steht in der Königsklasse nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen PSV Eindhoven aber unter Zugzwang.

Schweinsteiger wohl in Startelf

"Man sollte in der Champions League alle Heimspiele gewinnen, sonst wird es schwierig", gibt van Gaal die Marschroute für das Spiel gegen Wolfsburg vor. Verzichten muss er auf seinen Mittelfeldregisseur Michael Carrick, der an einer Wadenverletzung laboriert. "Er wird nicht spielen", sagte van Gaal. "Wir haben noch fast eine komplette Saison vor uns, da lasse ich Spieler lieber einmal draußen, ehe sie sich schwerer verletzen und lange ausfallen." Fraglich sind auch die Einsätze von Antonio Valencia und Ander Herrera, die ebenfalls angeschlagen sind.

Dadurch erhöht sich die Chance von Bastian Schweinsteiger von Beginn an gegen die Werkself aufzulaufen. Der Kapitän der deutschen Nationalelf zollt Wolfsburg jedenfalls Respekt: "Mit Bayern und Dortmund gehören sie in Deutschland zu den besten drei Teams", sagte er Uniteds Vereinssender MUTV.

Wolfsburg strauchelte in Bundesliga

Wolfsburg ist mit einem 1:0-Heimerfolg gegen ZSKA Moskau zwar gut in die Königsklasse gestartet, strauchelte zuletzt aber in der deutschen Bundesliga. Der 1:5-Blamage gegen Bayern München folgte ein 1:1 gegen Hannover 96. Vor allem Nationalstürmer André Schürrle geriet ins Kreuzfeuer der Kritik. "Wir haben eine Erwartungshaltung an ihn, die besser sein muss, als das, was er bisher gezeigt hat", sagte Trainer Dieter Hecking in der Fußball-TV-Sendung Doppelpass.

Nach sieben Bundesligaspielen wartet der 24-jährige Offensivakteur weiterhin auf den ersten Treffer. Und auf die erste Torvorlage. Wie van Gaal plagen auch Hecking Personalsorgen. Der defensive Mittelfeldakteur Luiz Gustavo wird wegen Knieproblemen nicht auflaufen können. Ebenso wenig Rechtsverteidiger Vieirinha, der nach einer Oberschenkelverletzung noch nicht ganz fit ist. Hecking schreibt Manchester United zwar die Favoritenrolle zu, will sich mit seiner Mannschaft aber nicht verstecken: "Ich habe noch nie ein Spiel in Old Trafford gesehen, bin mir aber sicher: Die Kulisse kann beflügeln. Wir sind geil darauf, uns vor diesem Publikum gut zu präsentieren."

Manchester City unter Druck

In Gruppe D steht Manchester City bereits am zweiten Spieltag unter Druck. Nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Juventus Turin und zwei Premier-League-Schlappen in Folge ist das Team von Manuel Pellegrini in Mönchengladbach gefordert. Der österreichische Abwehrchef Martin Stranzl steht Borussia-Interimstrainer Andre Schubert nicht zur Verfügung, nach seinem Augenhöhlenbruch wird er wohl bis November pausieren müssen. "Wir müssen zukünftig in jedem Spiel so auftreten, als sei es ein Finale", sagte City-Trainer Pellegrini. Ebenfalls in Gruppe D treffen Vorjahresfinalist Juventus Turin und Europa-League-Gewinner Sevilla aufeinander. Die Italiener starteten zwar erfolgreich in die Champions League, brachten in der Serie A in fünf Partien aber nur magere fünf Punkte aufs Konto.

In Gruppe A ist Salzburg-Bezwinger Malmö FF gegen Spaniens Rekordmeister Real Madrid klarer Außenseiter. Das weiße Ballett kommt mit einem 4:0-Auftaktsieg gegen Schachtar Donezk im Gepäck, die Schweden unterlagen Paris St. Germain 0:2. Die Franzosen wiederum gastieren beim heimstarken Rapid-Bezwinger Donezk. Für offensive Power könnte nicht nur Zlatan Ibrahimovic sorgen, sondern auch Edinson Cavani, der in seinen jüngsten 21 Spielen für die Franzosen ebenso oft getroffen hat. In Gruppe C geht das erste Champions-League-Spiel auf kasachischem Boden über die Bühne: Debütant FK Astana empfängt im Verliererduell Galatasaray Istanbul, die zweite Partie bestreiten Atletico Madrid und Benfica Lissabon. Beide Teams gewannen ihr erstes Spiel in der Königsklasse. (Kordian Prokop, 30.9.2015).