New York – Mehr als 50 Staaten haben den Vereinten Nationen 40.000 zusätzlichen Blauhelmsoldaten und Polizisten zugesagt. Der größte Beitrag kam bei einem von den USA organisierten Friedenseinsatzgipfel am Rande der UNO-Generaldebatte von China: Peking kündigte am Montag an, eine 8.000 Mann starke Polizeitruppe aufzustellen. Erstmals engagiert sich auch Kolumbien und bot dafür 5.000 Blauhelme an.

Der Sondergipfel wurde von US-Präsident Barack Obama geleitet. "Wir wissen, dass Friedenseinsätze nicht die Lösung jeden Problems sind", sagte er. "Aber sie bleiben eines der weltweit wichtigsten Instrumente zum Umgang mit bewaffneten Konflikten."

Derzeit 16 UN-Blauhelmeinsätze weltweit

An den derzeit 16 Friedenseinsätzen weltweit nehmen mehr als 125.000 Soldaten, Polizisten und Zivilisten aus 120 Ländern teil. Für die USA kündigte Obama an, die Zahl der derzeit 78 US-Bürger in UNO-Friedensmissionen zu verdoppeln. Bei der Finanzierung sind die USA mit 28 Prozent des Gesamtbudgets von 8,3 Milliarden Dollar (7,4 Milliarden Euro) größter Anteilszahler.

Zu den neuen Beiträgen gehören Hubschrauber, Pioniereinheiten, Feldkrankenhäuser und Bombenexperten, die zur Stärkung der UNO-Einsätze dringend benötigt werden. Ruanda, das bei den Missionen in Afrika eine Schlüsselrolle einnimmt, sagte zwei Kampfhubschrauber, zwei Feldkrankenhäuser, eine rein weibliche Polizeieinheit sowie 1600 Blauhelmsoldaten zu. Indonesien sagte 2.700 zusätzliche Friedenssoldaten zu, Indien 850.

Die USA hatten auf ein stärkeres Engagement der Europäer gehofft, doch blieben deren Zusagen bescheiden. So kündigte etwa der britische Premierminister David Cameron bis zu 300 Blauhelme für den Einsatz im Südsudan an.

15 Personen aus Österreich in Malis Norden

Österreich hat bereits im Vorfeld der Uno-Generalversammlung angekündigt, sein Engagement in Mali auszuweiten. Das Bundesheer soll sich demnach auch an der UN-Mission MINUSMA – abgekürzt aus dem Französischen für "Multidimensionale integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali" – und damit erstmals im unruhigen Norden des afrikanischen Krisenstaats beteiligen. Klug will der Uno zunächst zehn Stabsoffiziere und fünf Militärbeobachter anbieten. Nach Beschlüssen durch den Ministerrat und den Nationalrat könnte die österreichische Beteiligung bereits Anfang 2016 starten.

Schon jetzt sind im Süden Malis bis zu 20 Soldaten aus Österreich im Rahmen der EU-Trainingsmission (EUTM, European Union Training Mission Mali) in Mali aktiv. Seit August helfen sie als Ausbildner beim Aufbau der malischen Armee.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte, angesichts der vielen Krisen und Konflikte in der Welt sei ein Krisenmanagement ohne die Friedensmissionen der Vereinten Nationen "undenkbar". Bei der Debatte über die Zukunft der Einsätze stünden eine verbesserte Konfliktprävention und Mediation, verstärkte Zusammenarbeit mit Regionalorganisationen und schnellere Reaktion auf Krisen im Mittelpunkt. Die Vereinten Nationen könnten bei der Umsetzung dieser Ziele "auf unsere volle Unterstützung zählen." (APA, red, 29.9.2015)