Dublin – Tausende Menschen haben in Irland für die Liberalisierung der strengen Abtreibungsgesetze demonstriert. Nach Angaben der Organisatoren zogen am Samstag bis zu 10.000 Menschen durch die Straßen der Hauptstadt Dublin. "Was wollen wir? Das Recht zu wählen. Wann wollen wir es? Jetzt", riefen die Demonstranten.

Sie forderten insbesondere die Abhaltung eines Referendums über die Streichung des achten Zusatzartikels der irischen Verfassung, der der Mutter und ihrem Fötus die gleichen Rechte zuschreibt. Das streng katholische Irland hat eines der strengsten Abtreibungsgesetze der gesamten EU.

Eine Abtreibung ist nur erlaubt, wenn die Schwangere in Lebensgefahr ist – und dies erst seit dem Jahr 2013, nachdem eine Frau bei einer Fehlgeburt in der 17. Schwangerschaftswoche an einer Blutvergiftung gestorben war. Selbst nach einer Vergewaltigung oder wenn die Gesundheit der Schwangeren gefährdet ist, verbieten die irischen Gesetze einen Schwangerschaftsabbruch, ebenso im Fall einer Fehlbildung des Fötus. (APA, 28.9.2015)