Wien – Auch in Österreich sollen "als Islamisten bekannte Personen" versucht haben, Flüchtlingen Hilfe anzubieten. Das erklärt der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), Peter Gridling, am Samstag im Ö1-Morgenjournal. Die Personen seien identifiziert worden, man habe aber "keinen unmittelbaren extremistischen Hintergrund erkennen können".

Der Flüchtlingsstrom könne auch missbraucht werden, man reagiere daher "besonders sensibel" auf derartige Hinweise, betonte Gridling. Dass Terroristen die Flüchtlingsroute nützen, sei aber "wenig wahrscheinlich". Gridling verwies dabei auf die lebensgefährlichen Transportbedingungen auf Booten und in Lkws. Außerdem müssten sich potenzielle Terroristen in einem Strom von Menschen bewegen, die gerade vor ihnen auf der Flucht seien.

Der deutsche Verfassungsschutz hatte kürzlich vor einer Radikalisierung von Flüchtlingen durch in Deutschland lebende Islamisten gewarnt. "Es bereitet uns große Sorge, dass Islamisten unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe versuchen, die Situation der Flüchtlinge gezielt für ihre Zwecke zu missbrauchen", erklärte der Präsident des deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen. (APA, 26.9.2015)