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Die Zarenfamilie auf einer Aufnahme von 1913 im Liwadija-Palast auf der Krim. Von links: Olga, Maria, Nikolaus II, Alexandra Fjodorowna, Anastasia, Alexei, and Tatjana.

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Moskau – Der letzte Zar Russlands, Nikolaus II., musste nach dem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung im russischen Reich im Februar 1917 abdanken. Die neue provisorische Regierung ließ die Romanows unter Hausarrest stellen. Nach der Oktoberrevolution 1918 wurde die Zarenfamilie in der Stadt Jekaterinburg im Ural gefangen gehalten. In der Nacht auf den 17. November 1918 erschossen Soldaten Nikolaus II., seine Frau Alexandra Fjodorowna und seine Kinder Olga, Tatjana, Maria, Anastasia und Alexei auf Befehl der bolschewistischen Partei- und Staatsführung.

Fast 100 Jahre nach den Morden sind die Überreste des letzten russischen Monarchen nun exhumiert worden. Die Ermittlungsbehörde in Moskau habe die Untersuchungen zum Mord an der Herrscherfamilie wieder aufgenommen, teilte Sprecher Wladimir Markin am Mittwoch mit.

Zweifel an Echtheit der Gebeine

Anlass sei ein Antrag der orthodoxen Kirche, die Überreste des damals ebenfalls erschossenen Thronfolgers Alexei und seiner Schwester Maria erneut zu prüfen. Diese waren erst 2007 in einem Birkenwald im Ural gefunden worden und liegen im Staatsarchiv in Moskau. Die Kirche bezweifelt ihre Echtheit, Forensiker haben aber keine Bedenken.

Nun sollen die Gebeine unter anderem mit der DNA von Zar Nikolaus II. und seiner Frau Alexandra Fjodorowna abgeglichen werden. Großfürstin Maria Wladimirowna Romanowa aus Madrid, die sich als alleinige Nachfahrin sieht, begrüße die Initiative, sagte der Anwalt des Hauses Romanow, German Lukjanow, der Agentur Interfax.

Grab in St. Petersburg

Im Beisein von Kirchenvertretern entnahmen Experten noch am Mittwoch Proben aus dem Grab in der Peter-und-Paul-Kathedrale in St. Petersburg, wo die Zarenfamilie 1998 beigesetzt worden war. (APA/red, 24.9.2015)