Wien – Zwar sind den Österreichern die Themen Luftqualität und Feinstaub wichtig – aber noch wichtiger ist ihnen die eigene Brieftasche. Obwohl Dieselautos deutlich mehr Feinstaub und giftige Stickoxide ausstoßen als Benziner, steigt der Anteil der Dieselfahrzeuge am gesamten Autobestand seit Jahrzehnten.

Trotz der meist höheren Anschaffungskosten für Dieselautos rechnen sich die Autofahrer aus, dass sie mit Diesel auf lange Sicht billiger fahren: Dieselmotoren verbrauchen immer noch um etwa ein Fünftel weniger Kraftstoff als Benziner, dazu kommt, das Diesel auch billiger ist. Die durchschnittlichen Treibstoffpreise an der Tankstelle (Bruttopreise inklusive aller Abgaben und Steuern) betrugen zuletzt für Eurosuper 95 in Österreich 1,173 Euro pro Liter, die Bruttopreise für Dieselkraftstoff lagen bei 1,082 Euro pro Liter – das ist ein Preisvorteil von fast acht Prozent für Diesel.

In Österreich sind fast 2,7 Millionen Diesel-Pkws zugelassen, das ist ein Anteil von rund 57 Prozent. 2010 betrug dieser Anteil 55 Prozent, 2000 lag er bei 37 Prozent und 1990 bei nur 14 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden in Österreich knapp acht Mio. Tonnen Benzin und Diesel verbraucht, davon waren vier Fünftel Diesel (6,346 Millionen Tonnen). Der Benzinverbrauch ging gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent zurück, der Dieselverbrauch war um 1,6 Prozent geringer als 2013.

Ob auch die Abgaswerte in Österreicher zugelassener Autos gefälscht wurden, ist noch unklar. Der ÖAMTC hat Autos verschiedener Hersteller getestet und keine verdächtigen Abweichungen von den Messergebnissen auf dem Prüfstand festgestellt. (APA, 24.9.2015)