Tom Sampl hat bereits 2003 im Motto im Service gearbeitet. 2011 hat ihm Bernd Schlacher die Übernahme des Lokals angeboten.

Foto: Motto

Völlig entspannt wirkt Tom Sampl, als sich das neu gestaltete Motto langsam füllt und er auf seinem Handy via Steuerungs-App noch schnell die Lichtstimmung anpasst. "Das ist ein ausgeklügeltes System. Mit der App kann ich nicht nur das Licht, sondern auch die Musik und andere technische Geräte steuern", erzählt Sampl stolz.

Dass hier ein Perfektionist mit Liebe zum Detail am Werk ist, merkt man sehr schnell. Neben den technischen Neuerungen hat sich auch sonst einiges getan im legendären Motto. Nachdem Sampl bereits zwei Jahre als Geschäftsführer die Fäden gezogen hat, übernahm er 2014 das Lokal als Eigentümer von Bernd Schlacher. Von Jänner bis September wurde geplant, bevor es in die fast vierwöchige Umbauphase ging. Die Zusammenarbeit mit Interior-Designerin Laura Karasinski und Architekt Gerd Zehetner hat auf Anhieb funktioniert und so wird das legendäre Szenelokal, das vor 42 Jahren von Franz Thell gegründet wurde, diese Woche feierlich wiedereröffnet.

Aus dem düsteren und plüschigen Lokal wurde ein offener heller Raum. In den grünen Polstermöbel wurden 3.800 handgemachte Knöpfe verarbeitet.
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Wer die plüschigen, violetten Polstermöbel vermisst, der wird sich schnell an die neue – sehr hochwertige – grüne Polsterung gewöhnen. Die Wände wurden in den Rohzustand versetzt und lassen den Innenraum offener und größer wirken.

Auch viele Einrichtungsgegenstände aus den Anfängen wurden wieder reaktiviert. So hat man neben den berühmten Marmortischen auch einen alten Luster und die Thonet-Sessel integriert, die bereits vor Jahrzehnten im Einsatz waren. An einer Wand haben die österreichischen Künstler Sascha Vernik und Franz Varna ein Fresko gestaltet und die bekannten lackierten Puppenköpfe findet man vereinzelt noch an manchen Stellen.

Das Fresko an der Wand wurde von den Künstlern Sascha Vernik und Franz Varna aufwendig gestaltet.
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Mit der Speisekarte verhält es sich ähnlich wie mit der Inneneinrichtung. Hier hat man ebenfalls Altbewährtes mit Neuinterpretationen gemischt. Fans der legendären überbackenen Schinkenfleckerln und des gebackenen Emmentalers bekommen diese auch weiterhin in gewohnt guter Qualität. Dazu gesellen sich beispielsweise gebratene Wachteln, ein butterweicher Tafelspitz und andere Gerichte, die regelmäßig wechseln.

Kulinarisch hat Sampl noch einiges vor, so denkt er zum Beispiel über einen regelmäßigen Brunch nach. Jetzt wird aber erst einmal die Eröffnung gefeiert. (Alex Stranig, 23.9.2015)