Die Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Oberösterreich diskutierten am Montagabend bei Corinna Milborn.

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5000 Notarzteinsätze in ganz Österreich? Oder 14.500? Wie viel kann die Politik verkraften – und was ist der Bevölkerung zumutbar, damit sie keine Angst hat?

Eine ähnlich zielführende Debatte haben Josef Pühringer (ÖVP) und Manfred Haimbuchner (FPÖ) am Montag Abend geführt. Die Spitzenkandidaten aller im oberösterreichischen Landtag vertretenen Parteien diskutierten bei einer Spezialausgabe von "Pro und Contra" zur oberösterreichischen Landtagswahl am kommenden Sonntag bei Corinna Milborn.

Dominierendes Thema, natürlich: Die Fluchtkrise. Da prescht Landeshauptmann Pühringer gleich einmal vor: Asyl auf Zeit! Gibt’s schon? Ja, aber für fünf Jahre – und in diesen fünf Jahren passieren die furchtbarsten Dinge: Menschen holen ihre Familien aus Kriegsgebieten nach. Menschen bauen sich in ihrer neuen Heimat ein Leben auf, üben einen Beruf aus, schicken ihre Kinder in die Schule. Deshalb findet Pühringer eine Befristung auf drei Jahre viel besser: Da schlägt niemand Wurzeln, die Familie wartet daheim und wir hoffen alle ganz fest, dass die Fassbomben sie nicht treffen. Und nach drei Jahren kann der Flüchtling heimgehen und beim Aufbauen helfen. Dann haben sich Assad und IS die Sache sicher schon einvernehmlich ausgemacht.

Außerdem sollen bitte nicht zu viele Leute nach Österreich flüchten. 14.500, ein Prozent der Bevölkerung, wäre die Obergrenze für Oberösterreich. Über ihre Höhe streiten Landeshauptmann und FPÖ-Chef noch. Derweil dürfen sich Polizisten ihre Reaktion überlegen, wenn der 14.501. Flüchtling zu ihnen "Asyl" sagt. Denn das ist in einer entwickelten Demokratie die einzige Grenze für den Schutz vor Verfolgung. (Sebastian Fellner, 23.9.2015)