Wien – Der Ministerrat hat am Dienstag die Fortsetzung des verpflichtenden Gratis-Kindergartenjahres für Vorschulkinder beschlossen. Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) sprach gegenüber Journalisten von einer "sehr guten Lösung", die gemeinsam mit den Bundesländern erzielt worden sei. Die 15a-Vereinbarung tritt rückwirkend mit 1. September in Kraft und stellt pro Jahr 70 Millionen Euro zur Verfügung.

Bund stellt 210 Millionen Euro zur Verfügung

"Es ist eine gute Nachricht für die Väter und Mütter in Österreich, aber vor allem auch für unsere Kleinsten. Das Gratis-Kindergartenjahr kann für drei weitere Jahre gesichert werden", so Karmasin in einer Aussendung. Die Landtage werden in den kommenden Wochen ihre Gesetze an die neue Vereinbarung anpassen. Insgesamt stellt der Bund 210 Millionen Euro für drei Jahre zur Verfügung.

Neu ist ab dem Kindergartenjahr 2016/17 ein verpflichtendes Beratungsgespräch für Eltern, deren Vierjährige den Kindergarten nicht besuchen. Diese wolle man überzeugen, denn der Kindergartenbesuch erleichtert den Schuleintritt, meinte Karmasin. Ebenfalls ab 2016/17 werden die Länder den Besuch für die Vierjährigen entweder gratis anbieten oder einen ermäßigten Beitrag einführen. Zudem ist eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern geplant, um die Einführung eines verpflichtenden Kindergartenjahres für die Vierjährigen zu prüfen.

Die Familienministerin rechnet damit, dass schon durch das geplante Elterngespräch der Anteil der Vierjährigen im Kindergarten von derzeit 94,2 Prozent auf annähernd 100 Prozent im Jahr 2018 steigen wird. (APA, 22.9.2015)