Moskau – Nach dem Einschlag einer Granate auf dem Gelände der russischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus hat Moskau am Montag "konkrete Taten" gefordert.

"Wir verurteilen diesen kriminellen Beschuss der russischen diplomatischen Vertretung in Damaskus und erwarten eine klare Stellungnahme zu diesem Terrorakt von allen Mitgliedern der internationalen Gemeinschaft, auch von regionalen Akteuren", teilte das russische Außenministerium mit. Notwendig seien "konkrete Taten" statt nur Worten.

Nach Angaben des russischen Außenministeriums ging die Granate am Sonntagmorgen auf dem Botschaftsgelände nieder und bohrte sich "tief in den Boden" – Schäden gab es demnach aber nicht. Der Beschuss sei "aus Richtung Jobar gekommen, wo die gegen die Regierung gerichteten Aufständischen ansässig" seien. Das Ministerium erklärte weiter, die Aufständischen hätten "Unterstützer von außen", die deren Handeln beeinflussten.

Die russische Botschaft wurde bereits in der Vergangenheit von Granaten getroffen. Im Mai war ein Mensch getötet worden, als Mörsergranaten in der Nähe einschlugen. Beim Einschlag von Mörsergranaten auf dem Botschaftsgelände im April wurden drei Menschen verletzt.

Die USA werfen Russland vor, kürzlich Soldaten und Kriegsgerät in dem Bürgerkriegsland stationiert zu haben und hatte damit Befürchtungen geschürt, Moskau könne sich an der Seite von Syriens Staatschef Bashar al-Assad den Kämpfen anschließen. Moskau erwiderte, lediglich lange bestehende Militärverträge zu erfüllen. Zugleich bemüht sich Russland, die US-geführte Militärkoalition gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zum gemeinsamen Kampf mit Assad gegen die Extremisten zu gewinnen. (APA, 21.9.2015)