Die Schwarmfinanzierungsplattform Kickstarter, auf der Erfinder und Unternehmer Geld von Internet-Nutzern für ihre Ideen sammeln können, rückt den Profit offiziell in den Hintergrund. Das New Yorker Startup ließ sich als "gemeinnütziges Unternehmen" registrieren.

Damit verpflichtet sich Kickstarter unter anderem, bei Entscheidungen auch das öffentliche Wohl zu berücksichtigen und regelmäßig über seinen sozialen Effekt zu berichten.

Investoren mit im Boot

Die Grundidee der 2013 im Bundesstaat Delaware eingeführten Rechtsform ist, dass Gewinne für das Unternehmen nur Mittel zum Zweck, aber nicht das eigentliche Ziel sein sollen. Kickstart spendet bereits fünf Prozent des Gewinns unter anderem für Kunstförderung und verpflichtete sich, keine legalen Steuer-Schlupflöcher zu suchen.

Alle Kickstarter-Investoren hätten die Umwandlung in ein "gemeinnütziges Unternehmen" unterstützt, schrieb der beteiligte Wagniskapitalgeber Fred Wilson. Kickstarter soll seit der Gründung 2009 rund 15 Millionen Dollar von Investoren bekommen haben. Die Plattform werfe seit dem zweiten Jahr Gewinne ab, betonte Wilson.

Kein Börsengang

Mitgründer und Chef Yancey Strickler bekräftigte bereits zum Deutschland-Start im Frühjahr, Kickstarter solle nie verkauft werden oder an die Börse gehen. "Wenn Geld für ein Unternehmen in den Mittelpunkt rückt, ist die Gefahr zu groß, dass man aus den Augen verliert, warum man das alles gestartet hat", sagte er damals.

Als "gemeinnütziges Unternehmen" hatte sich unter anderem bereits das Online-Netzwerk Ello registrieren lassen, das auf Werbung verzichten will. (APA, 21.09.2015)