London – US-Außenminister John Kerry hat erneut den Abgang des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad gefordert, einen Zeitpunkt dafür aber offengelassen. "Das muss nicht in einem Tag oder in einem Monat passieren", sagte er am Samstag nach einem Gespräch mit seinem britischen Kollegen Philip Hammond in London.

Kerry rief Assads Verbündete Russland und Iran auf, ihren Einfluss auf den syrischen Präsidenten geltend zu machen, um ihn von Verhandlungen über eine politische Lösung des Konflikts zu überzeugen. Im syrischen Bürgerkrieg sind 250.000 Menschen getötet worden, etwa zwölf Millionen sind auf der Flucht.

Hammond sagte, die Lage in Syrien werde durch Russlands zunehmendes militärisches Eingreifen in den Konflikt komplizierter. Russland hat nach Angaben aus US-Regierungskreisen schweres Militärmaterial wie Kampfpanzer, Hubschrauber und Marineinfanteristen zu dem syrischen Stützpunkt Latakia gebracht. Zuletzt sollen auch mehrere Kampfjets dorthin verlegt worden sein. Damit könnten russische Luftangriffe in Syrien eine Option werden. Kerry kommt am Sonntag zu Beratungen mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier über den Syrien-Konflikt nach Berlin. (APA/Reuters, 19.9.2015)