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Große Erleichterung bei den Blackies, die nach acht erfolglosen Anläufen erstmals wieder einen Heimerfolg feiern können.

Foto: APA/EXPA/DOMINIK ANGERER

Graz – Der SK Sturm hat in der Fußball-Bundesliga den ersten Heimsieg der Saison verbucht. Die Grazer beendeten am Samstag mit einem 2:0 (0:0) gegen die Wiener Austria auch ihre Negativserie von zuletzt drei Niederlagen in Folge. Die Austria ließ mit der zweiten Niederlage in der laufenden Meisterschaft hingegen auch die Chance auf die zumindest kurzfristige Tabellenführung ungenutzt.

In einem Spiel auf lange Zeit mäßigem Niveau ließen Andreas Gruber und Sascha Horvath Sturm mit ihren jeweils ersten Saisontoren in der 66. und 76. Minute jubeln. Der Erfolg war verdient. Die Austria hatte zwar viel Ballbesitz, konnte daraus aber überhaupt kein Kapital schlagen. Gegen Sturm sind die Violetten nun bereits sieben Spiele sieglos.

Fan-Kritik

Nach Schlusspfiff jubelte Sturm über das überwundene Tief, der Weg zu den Fans blieb aber nach deren Kritik aus. Spielerisch passte sich die Partie in den ersten 20 Minuten nämlich an die Stimmung auf den Rängen an. Der harte Kern der Grazer Anhängerschaft stellte exakt bis zur 19:09 Minute den Support ein und entrollte stattdessen vereinskritische Transparente, selbst Franco Foda bekam sein Fett ab. Auf einem Transparent stand zu lesen: "Dem Wundertrainer einen Riesenkader spendiert, damit man sich gegen die halbe Liga blamiert?"

Der Sturm-Coach vertraute erstmals auf Neuzugang Tanju Kayhan, der rechts außen von Beginn an zum Einsatz kam. Im Angriff rückte Ex-Austrianer Roman Kienast anstelle von Josip Tadic in die Start-Elf. Bei der Austria stellte Trainer Thorsten Fink im Mittelfeld um. Anstelle von Abräumer Ognjen Vukojevic sollte mit Roi Kehat die spielerische Note gestärkt werden.

Viel Ballbesitz für Violett

Die Austria verbuchte wie so oft in dieser Saison ein klares Plus an Ballbesitz, in der gegnerischen Spielhälfte versprühten die Gäste aber überhaupt keine Gefahr. Die beste Möglichkeit der Wiener in der ersten Spielhälfte resultierte aus einem Konter über den schnellen Larry Kayode. Kevin Friesenbichler agierte vor dem gegnerischen Tor jedoch zu zögerlich (14.).

Bei Sturm war die Unsicherheit nach drei Niederlagen in Folge zu sehen. Oftmals wurde mit Donis Avdijaj jener Mann mit langen Bällen gesucht, dem Selbstvertrauen per se nicht abzusprechen ist. Die 19-jährige Schalke-Leihgabe war der auffälligste Akteur der Partie und hätte Sturm schon in den ersten 45 Minuten in Führung bringen müssen.

"Wir wollen Sturm sehen"

In der 13. Minute schlug Avdijaj nach Vorarbeit von Kienast alleine vor Robert Almer ein Luftloch. Dann machte sich Austrias Teamtorhüter auch bei einem Distanzschuss des Deutschen lang (34.), ehe er sein Team abermals gegen Avdijaj mit einer Fußabwehr vor einem Gegentreffer bewahrte (36.). Die von den Fans mit "Wir wollen Sturm sehen"-Chorälen bedachten Hausherren fanden jedenfalls nach 25 Minuten besser ins Spiel.

Nach Seitenwechsel war es wieder die Austria, die Akzente setzen wollte. Der nach einer Stunde völlig entkräftet ausgetauschte Kayhan hatte mit Gegenspieler Kayode Probleme. Eine Flanke des Nigerianers platzierte Friesenbichler per Kopf zu zentral (56.). Es war gleichzeitig der erste Versuch der Austria in Richtung Sturm-Gehäuse.

Nägel mit Köpfen

Die Grazer setzten auf Geduld, waren dann aber umso zielgerichteter auf den Endzweck bedacht. Die Führung war deshalb am Ende verdient. Nachdem Almer einen Avdijaj-Schuss nach vorne abklatschen ließ, staubte Gruber ab. Der für Kayhan eingewechselte Horvath, bereits am 1:0 beteiligt, sorgte dann für die Entscheidung. Avdijaj luchste Raphael Holzhauser den Ball ab, seine Vorlage verwertete der Ex-Austrianer ohne Probleme. (APA/red, 19.9.2015)

Sturm Graz – Austria Wien 2:0 (0:0)
Graz, UPC-Arena, 8.365 Zuschauer, SR Drachta

Tore:

1:0 (66.) Gruber
2:0 (76.) Horvath

Sturm: Esser – Kayhan (60. Horvath), Madl, Spendlhofer, Klem – Kamavuaka, Hadzic – Schick, Avdijaj, Gruber (80. Offenbacher) – Kienast (72. Tadic)

Austria: Almer – Koch (78. De Paula), Windbichler, Rotpuller, Martschinko – Holzhauser – Gorgon, Grünwald, Kehat (78. Meilinger), Kayode – Friesenbichler

Gelbe Karte: Tadic