Daniel Etter hat das Flüchtlingsthema nicht erst seit diesem Sommer auf der Agenda. Der Fotograf reist seit Jahren an die verschiedenen Schauplätze der globalen Flüchtlingskrisen.

Für die STANDARD-Schwerpunktausgabe "Auf der Flucht" vom 19. September hat er uns eine Auswahl seiner Fotos zur Verfügung gestellt. Sie geben den Menschen auf der Flucht ein Gesicht. Etter selbst beschreibt seine fotojournalistische Arbeit als Gratwanderung zwischen Aufklärungspflicht und Dokumentation des Grauens.

Alle Geschichten aus dieser Schwerpunktausgabe können Sie – nach und nach – hier gesammelt lesen – oder Sie greifen zum Print-STANDARD und haben alles auf einmal. Wir wünschen Ihnen interessante Lektüre. (Lisa Nimmervoll, 18.09.2015)

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Daniel Etter: Der Fotograf, der nie mehr wegsieht

Homepage von Daniel Etter

12. August 2015, Kos (Griechenland): Ein syrischer Flüchtling wäscht seine Tochte an einem Strand im Hafen von Kos – für viele andere ebenfalls die erste Station in Europa. Fotografiert wurden die beiden von Daniel Etter, der seit Jahren die Schauplätze der globalen Flüchtlingskrisen dokumentiert.

Foto: Daniel Etter

23. Juli 2015: Aus dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge aus Somalia und Eritrea auf dem Frachtschiff Shaya. Von der libyischen Küste aus gestartet, waren 104 Menschen, darunter 25 Frauen und zwei Kinder, 17 Stunden in einem 15 Meter langen Schlauchboot unterwegs, bis sie einen Notruf absetzten. Das von einer privaten Initiative betriebene Rettungsschiff Sea-Watch und ein Frachter kamen ihnen zu Hilfe.

Foto: Daniel Etter

17. August 2014, Khanaqin (Irak): Im Ali-Awa-Camp für Binnenflüchtlinge – "internally displaced people" (IDP) –, in dem der Fotograf Daniel Etter dieses Mädchen beim Wasserholen fotografiert hat, leben 1200 Familien, darunter zehn Prozent Kinder, die jünger als drei Jahre alt sind.

Foto: Daniel Etter

13. August 2015, Kos (Griechenland): Ein Mann aus Pakistan betet an einem Strand der griechischen Insel Kos, nachdem er und andere Flüchtlinge die Überfahrt von der im Südwesten der Türkei gelegenen Stadt Bodrum aus auf einem Schlauchboot überlebt haben.

Foto: Daniel Etter

21. April 2014, Sabrata (Libyen): Libyen ist eines der wichtigsten Transitländer für afrikanische Flüchtlinge und Migranten auf dem Weg nach Europa. Im Bild hat Daniel Etter eine Gruppe aus Eritrea in einem Haftzentrum in Sabrata, einem der libyschen Hauptschmuggelhäfen fotografiert.

Foto: Daniel Etter

17. August 2014, Khanaqin (Irak): Daniel Etter besuchte das Ali-Awa-Lager, in dem Menschen leben, die innerhalb des Landes als IDPs, als "internally displaced people", auf der Flucht sind. Tausende sind aus der nahen Stadt Jalawla geflohen, wo kurdische Truppen gegen die Terrormiliz IS kämpften.

Foto: Daniel Etter

14. April 2014, Sabrata (Libyen): Jawaher (li.), eine 17-Jährige aus Eritrea, die vor zwei Tagen mit ihrer Mutter in einem Schmugglerboot nach Europa gelangen wollte und dabei von ihr getrennt wurde, erfährt in der Zelle der libyschen Ausländerbehörde, dass ihre Mutter im Mittelmeer ertrunken ist.

Foto: Daniel Etter

29. Juni 2014, Nador (Marokko): Deutschland. Germany. Sehnsuchtsland. Migranten aus Mali sitzen um ein Lagerfeuer in einem selbstorganisierten Camp auf dem Berg Gourougou. Dort gibt es klare Grenzen, jede Community hat einen "Präsidenten", und dieser schart seine "Berater" um sich.

Foto: Daniel Etter

23. Juli 2015: Die Speedboot-Crew der Sea-Watch (li.), eines Privatschiffs zur Ersthilfe für Flüchtlinge im Mittelmeer, hilft einer Gruppe aus Eritrea und Somalia an Bord des Frachtschiffs Shaya. Die Flüchtlinge waren in Libyen gestartet, setzten einen Notruf ab, Sea-Watch reagierte, und an diesem Tag durften insgesamt 104 Flüchtlinge auf den großen Tanker. Die aktuelle Position des Sea-Watch ist auf sea-watch.org zu finden.

Foto: Daniel Etter

15. April 2014, Gharyan (Libyen): In einem Internierungslager am Fuße der Nafusa-Berge fotografierte Daniel Etter Flüchtlinge aus Eritrea, die beim Versuch, über das Mittelmeer nach Italien zu gelangen, erwischt und verhaftet worden sind.

Foto: Daniel Etter

2. Juli 2014, Nador (Marokko): Diese Männer aus Côte d'Ivoire trainieren in einem Camp auf dem Berg Gourougou mit einem Seil, um irgendwann den extrem gesicherten Grenzzaun, der die spanische Exklave Melilla von Marokko trennt, zu überwinden. Er besteht aus drei Reihen und ist sechs Meter hoch.

Foto: Daniel Etter

3. Juni 2014, Nador, Marokko: eine Gruppe von Männern aus Subsahara-Afrika, versammelt an einer Wasserstelle. Tausende Afrikaner warten auf dem Berg Gourougou auf ihre Chance, um von dort via Melilla nach Europa zu gelangen.

Foto: Daniel Etter

5. Juni 2014, Nador, Marokko: Ein Mann betet in einer behelfsmäßigen Moschee in einem Flüchtlingscamp auf dem Berg Gourougou. Europa ist so nah und doch unendlich fern. Nur zwölf Kilometer ist die spanische Exklave Melilla entfernt.

Foto: Daniel Etter

11. Mai 2015, Izmir, Türkei: Ibrahim, ein christlicher Flüchtling aus Syrien, wartet in einer Absteige in der türkischen Hafenstadt Izmir darauf, dass ihn ein Menschenschmuggler nach Europa bringt. Seine Freundin lebt in Schweden, erzählte er dem Fotografen Daniel Etter. Einer der Schlepper hat sein Büro übrigens direkt in diesem Altstadthotel eingerichtet.

Foto: Daniel Etter