Brisbane – Die Körpergröße und der Body Mass Index (BMI) können im Ländervergleich sehr unterschiedlich ausfallen. Während Niederländer im Durchschnitt 175 Zentimeter groß sind, bringen es Portugiesen gerade einmal auf durchschnittliche 166 Zentimeter. Auch beim BMI unterscheiden sich diese beiden Länder um 0,8 Einheiten. Ob genetische Faktoren oder Umwelteinflüsse jeweils mehr zu diesen Unterschieden beitragen, war bis dato nicht geklärt.

Ein internationales Wissenschafterteam um Peter Visscher (Uni Brisbane) analysierte nun Größe und BMI von 9400 Personen aus 14 europäischen Ländern. Beide Eigenschaften unterlagen den Ergebnissen zufolge über viele Generationen hinweg natürlicher Selektion, was zu genetischen Unterschieden zwischen den Ländern führte.

Die genetischen Unterschiede konnten im Durchschnitt 24 Prozent der Variation der Körpergröße, aber nur acht Prozent der Variation beim BMI erklären. Hierbei scheinen Umweltfaktoren, wie die regional sehr unterschiedliche Ernährung, eine größere Rolle zu spielen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie im Fachblatt "Nature Genetics": Gene die für Längenwachstum sorgen, scheinen an Gene für einen schlankeren Körperbau gekoppelt zu sein – Länder mit größeren Einwohnern, wie eben die Niederländer oder die Skandinavier, haben also aller genetischen Wahrscheinlichkeit nach auch dünnere Einwohner. (Renate Degen, 15.09.2015)