Wien – Der Bau-Doyen und Strabag-Mitbegründer Erwin Soravia senior lebt nicht mehr. Der Kärntner Bauunternehmer ist am Sonntag im 80. Lebensjahr in Spittal/Drau verstorben, wie die "Kleine Zeitung" (Montag) berichtet. Soravia prägte die österreichische Bauwirtschaft über Jahrzehnte. An der Seite des ehemaligen Strabag-Chefs Hans Peter Haselsteiner machte er den Baukonzern zu einer europäischen Größe.

Der Diplom-Ingenieur für Bauwesen, der an der TU Graz studierte, war verheiratet und hinterlässt vier Kinder. Das Gymnasium hatte der Eishockeyspieler und Musikliebhaber im Vorarlberger Jesuiten-Kolleg in Feldkirch absolviert.

Baumeisterdynastie

Soravia entstammt laut "Kleine Zeitung" einer vor 130 Jahren aus Oberitalien nach Kärnten zugewanderten Baumeisterdynastie. Sein erster Arbeitgeber war demnach die damalige deutsche Strabag. Später übernahm er mit Haselsteiner das deutsche Unternehmen und führte es bis zu seiner Pensionierung als Miteigentümer und Vorstand. Mit dem Eintritt in den Ruhestand zog er sich als Strabag-Kernaktionär zurück. Er blieb aber Aufsichtsratschef der Soravia Group AG seiner Söhne Erwin und Hanno.

Erwin Soravia senior machte die Soravia Bau mit der "Asphalt & Beton" dem Bericht zufolge zum größten Straßenbauunternehmen in Österreich. Gemeinsam mit dem Bauunternehmen Isola-Lerchbaumer mit Sitz in Spittal/Drau, der später von Haselsteiner geführten ILBau, entstand die Bau Holding, die schließlich die deutsche Strabag übernahm. Als Präsident des Fachverbands der Bauindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich führte er die Kollektivvertragsverhandlungen der Branche. (APA, 14.9.2015)