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Seit einem Höchststand im Frühjahr 2012 sind die Kraftstoffpreise mittlerweile fast um ein Drittel wieder gesunken. Es scheint, als müssten sich die Mineralölhändler mit aller Kraft bemühen, dass die Anzeige nicht auch noch symbolträchtig unter einen Euro für den Liter kippt.

Das passt überhaupt nicht zur Realität, was die Ölreserven angeht, denn die schrumpfen dahin wie das Gletschereis in Grönland. Doch die globalen Markt- und Machtverhältnisse sind eben gerade danach. Auch wenn man sich als Autofahrer beim Tanken einen Moment lang freut, diese Situation ist äußerst schädlich für das Klima und einen vernünftigen Umgang mit Energiereserven. Permanent notwendige Investitionen in Sparmaßnahmen und alternative Energieformen rentieren sich plötzlich nicht mehr, im Großen wie im Kleinen. Es geht da nicht nur um die momentane Situation. Es geht auch um Investitionsentscheidungen, die auf Jahre und gar Jahrzehnte in die Zukunft wirken.

Langzeiteffekte

Dass jetzt vor allem in den USA wieder mehr und größere Autos gekauft werden, ist nur ein Effekt, diese Autos sind ja dann wieder zehn bis zwanzig Jahre lang unterwegs. Der ganze Umgang mit den Autos wird naturgemäß schwieriger, wenn wir mehr davon haben und mehr damit fahren, wir brauchen wieder mehr Parkplätze und Straßen und mehr von dem elektronischen Zeug, das uns dabei hilft, dass wir selbst im dichtesten Gewusel noch aneinander vorbei und ans Ziel finden. Die Freude über den niedrigen Spritpreis wird also von vielen negativen Effekten begleitet. (Rudolf Skarics, 23.09.2015)