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David Alaba eröffnete einen historischen Abend in der Friends-Arena, ...

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... Martin Harnik setzte fort.

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Ließ nicht aus: Robert Almer.

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Österreich jubelt.

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Teamchefschupfen.

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Der Präsident und seine beste Entscheidung.

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Es ist vollbracht. Was am 8. September 2014 mit einem 1:1 in Wien gegen Schweden begann, wurde auf den Tag genau ein Jahr später in Solna zu einem wunderbaren Ende geführt. Österreichs Fußballteam hat sich von allen Zwängen befreit und ist nach einem famosen 4:1-Sieg nun auch offiziell für die EM 2016 in Frankreich qualifiziert. Als souveräner Gewinner der Gruppe G.

Die symbolischen Maulkörbe haben ausgedient, sie wurden runtergerissen und entsorgt, die Zeit des Um-den-heißen-Brei-Redens ist überstanden. "Wir haben es geschafft und sind stolz", durften die Kicker in Mikrofone sagen oder schreien. Bundeskanzler Werner Faymann hatte sich als Gratulant eingestellt, in der Kabine wurde gesungen und gegrölt, der Stress ist abgefallen, die Befreiung wurde vornehmlich mit Bier runtergespült. Die meisten Legionäre sind in Stockholm geblieben, nicht für immer, für eine Nacht. Es ist etwas Historisches passiert, zum ersten Mal in der mitunter durchwachsenen Geschichte des österreichischen Fußballs schmückt das Land eine EM-Endrunde. Jene von 2008 natürlich ausgenommen, da durfte man als Ausrichter automatisch mittun. Das kann quasi jeder, es war keine sportliche Leistung.

Hamren gratuliert und bringt Ibrahimovic

Schwedens Teamchef Erik Hamren hatte Österreich schon vor der Partie zur Qualifikation gratuliert, der Mann musste nicht tiefstapeln, er ist Realist. Die Skandinavier befinden sich in einer tabellarischen Notlage, immerhin konnte Zlatan Ibrahimovic in der Friends-Arena einlaufen. Trotz einer Einblutung in der Bauchmuskulatur. Sogar das System wurde im Vergleich zum 0:1 in Russland umgestellt, von 4-5-1 auf 4-4-2. Hamren soll dafür die Zustimmung von Ibrahimovic eingeholt haben. Das stand übrigens schon um 14 Uhr auf der Homepage des Verbandes zu lesen.

Marcel Koller ist konsequent geblieben, er hat logischerweise überhaupt nichts verändert, vertraute jenen elf Männern, die die Republik Moldau 1:0 geschlagen haben. Die Schweden waren zum Handeln gezwungen, die Österreicher hatten überhaupt keinen Druck, diesen Luxus haben sie sich redlich erarbeitet. Die Gastgeber begannen durchaus dynamisch, Ibrahimovic hatte lichte Momente.

Eiskalter Alaba, es geht dahin

9. Minute: Outeinwurf Florian Klein, Zlatko Junuzovic dringt unwiderstehlich in den Strafraum ein, Kim Kallström legt ihn, der spanische Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo pfeift Elfer. David Alaba tritt an, schupft den Ball mitten ins Tor, Prädikat Weltklasse. Österreich führte also früh mit 1:0, das gab noch mehr Sicherheit, selbstbewusst, zweikampfstark, dynamisch und ballsicher traten sie auf, das Umschaltspiel klappte perfekt, auch bei langer Suche war kein Schwachpunkt zu entdecken.

38. Minute: Outeinwurf Christian Fuchs, Marc Janko verlängert per Kopf, Martin Harnik erhöht ebenfalls per Kopf und aus kurzer Distanz auf 2:0. Nach der Pause blieb die Partie auf hohem Niveau, Alaba scheiterte zweimal an Keeper Andreas Isaksson (58., 75.). Janko machte es besser, erhöhte abgeklärt auf 3:0 (76.), sein 22. Goal im Team.

Viele Zuschauer, nicht Faymann und nicht die rund 2.000 österreichischen Schlachtenbummler, verließen die Friends-Arena. Harnik erzielte das 4:0 (88.), Ibrahimovic verschönerte auf 4:1 (90.+1), Schlusspfiff. Österreich ist nun seit neun Pflichtspielen ungeschlagen (acht Siege, ein Remis), der großartige Tormann Robert Almer ist 602 Minuten ohne Gegentreffer geblieben, gemeiner Ibrahimovic.

Und jetzt: Spannung halten

Natürlich muss die Gruppe G fertiggespielt werden. Am 9. Oktober in Podgorica gegen Montenegro und drei Tage später in Wien gegen Liechtenstein. Es soll kein lockeres Schaulaufen werden, Koller, den vor knapp vier Jahren der Himmel geschickt und die Verbandsspitze verpflichtet hat, würde das nie und nimmer zulassen. Man will ohne Niederlage bleiben, erledigte Ziele werden sofort durch neue ersetzt. Am 12. Dezember wird in Paris die EM ausgelost. Man nimmt gerne, was kommt. (Christian Hackl, 8.9.2015)

EM-Qualifikation, Gruppe G, Dienstag

Schweden – Österreich 1:4 (0:2)
Solna, Friends-Arena, 48.355 Zuschauer, SR Carlos Velasco Carballo (ESP)

Torfolge:
0:1 ( 9.) Alaba (Elfmeter)
0:2 (38.) Harnik
0:3 (76.) Janko
0:4 (88.) Harnik
1:4 (91.) Ibrahimovic

Schweden: Isaksson – S. Larsson, Antonsson, Granqvist, M. Olsson (82. Durmaz) – Zengin (62. Kiese Thelin), Ekdal (86. Khalili), Källström, Forsberg – Berg, Ibrahimovic

Österreich: Almer – Klein, Prödl, Dragovic, Fuchs – Baumgartlinger, Alaba – Harnik, Junuzovic (80. Sabitzer), Arnautovic (88. Jantscher) – Janko (84. Ilsanker)

Gelbe Karten: Granqvist bzw. Junuzovic, Janko